Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Boxen: WM-Kampf des Würzburger Alexander Frenkel: „Ich werde meinen Gegner vernichten“

Boxen: WM-Kampf des Würzburger Alexander Frenkel

„Ich werde meinen Gegner vernichten“

    • |
    • |

    Der Wecker bleibt ausgeschaltet. Alexander Frenkel mag keinen Störenfried auf seinem Zimmer. „Ich schlafe so lange, bis ich von alleine aufwache“, sagt der 23-Jährige, „vielleicht bis mittags um zwölf.“ Den letzten 24 Stunden vor dem Kampf hat Frenkel eine feste Struktur gegeben: lange wach bleiben, ausschlafen, danach Essen und ein Spaziergang, anschließend Kaffee trinken, bevor er sich zweieinhalb Stunden vor dem Kampf vom Hotel zur Halle fahren lässt. Um die Ruhe nicht zu gefährden, hat Frenkel das Handy bei einem Freund abgeliefert. Er sagt: „Um ein gutes Gefühl zu entwickeln, brauche ich dieses Ritual.“ Selbst sein Trainer Ulli Wegner darf es nicht stören.

    Frenkel konzentriert an diesem Samstag alles auf den vorläufigen Höhepunkt seiner eineinhalbjährigen Profi-Laufbahn: Es ist sein erster Titelkampf nach 14 siegreichen Gefechten, und Frenkel hat meistens vernichtend zugeschlagen. Lediglich vier Gegner überstanden die vereinbarte Rundenzahl, die anderen waren vorher kampfunfähig. Auch dem Amerikaner Cory Phelps droht dieses Unheil – trotz einer Bilanz von zwölf Siegen in 16 Kämpfen: Gegen einen schlagkräftigen Konkurrenten, wie Frenkel einer ist, fiel Phelps jedes Mal um. „Ich will nicht hören, dass mein Gegner schwach ist“, sagt Frenkel, der sich erstmals auf zehn Runden vorbereitet hat. „Ich habe seine Videos studiert: Er boxt aggressiv, schnell und überraschend.“

    Der Gewinn der Junioren-Weltmeisterschaft soll für Alexander Frenkel aber nur eine Durchlaufstation sein. Er ist im Berliner Sauerland-Boxstall ein Hoffnungsträger, auch wegen seines hohen Gewichts: Das Cruisergewicht (bis 90,7 Kilogramm) liegt direkt unter dem Schwergewicht und garantiert wegen der großen Schlagkraft ebenfalls K.o.-Siege – ein Umstand, auf den Fernsehen und Zuschauer besonders fixiert sind. „Alexander hat alles, was man braucht“, meint Trainer Wegner mit Blick auf den eigentlichen, weitaus lukrativeren WM-Sieg. „Er ist unverbraucht und hat, wenn er dem Boxen weiterhin alles unterordnet, eine große Laufbahn vor sich.“

    Für den Kampf in Bayreuth trainierte Frenkel drei Wochen in den Schweizer Bergen, im Sparring bearbeitete er zwei erfahrene Schwergewichtler. Einer von ihnen ging unter dem Einfluss der Schläge trotz Kopfschutzes erstmals in seiner Karriere k.o. „Ich kann jede Runde am obersten Limit boxen“, sagt Frenkel, der mit 13 Jahren bei den Würzburger Kickers anfing. „Ich werde meinen Gegner Stück für Stück vernichten. Ich habe jeden Schritt und jeden Schlag vorbereitet.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden