Mit sehr guten Ergebnissen kamen die Leichtathleten aus Würzburger Gefilden von den bayerischen Meisterschaften der Aktiven und B-Jugendlichen aus München zurück.
Die wohl größte Überraschung gelang dabei der 18-jährigen Stabhochspringerin Karen Ettinger. Die eigentlich noch der A-Jugend-Klasse angehörige Schülerin des Deutschhausgymnasiums startete in der Frauenkonkurrenz und hatte eigentlich nur ein Ziel: endlich Bestleistung springen. Souverän meisterte das Talent die ersten Höhen, und auch ihre neue persönliche Bestmarke von 3,60 Metern übersprang sie gleich im ersten Versuch.
Die Konkurrentinnen pokern
Ihre Konkurrenz dagegen schwächelte oder pokerte zu hoch. Die amtierende deutsche Jugendmeisterin Julia Ott vom TSV Gunzenhausen ließ die 3,60 Meter aus und scheiterte danach an 3,70 Metern. Eine der besten österreichischen Stabartistinnen, Daniela Höllwarth, die für die LG Stadtwerke München an den Start geht, fand nach einer Verletzungspause nicht gut in den Wettkampf. Sie schaffte alle Höhen erst im dritten Versuch und scheiterte wie Julia Ott an den 3.70 Metern. So stand Karen Ettinger als Siegerin und bayerische Meisterin fest. „Das ist der Hammer! Die Bestleistung wollte ich unbedingt, aber dass dabei auch noch der Titel herausspringt, hätte ich nie gedacht“, zeigte sie sich nach dem Wettkampf überrascht und überglücklich.
Tags zuvor war ihrem Teamkollegen Artur Wollert ebenfalls der Sprung nach ganz oben gelungen. Im Gegensatz zu Karen Ettinger galt dieser jedoch als Favorit und stand bereits nach dem Überwinden seiner Anfangshöhe als Sieger fest. Mit 4,50 Metern erreichte er sein Ziel, eine neue persönliche Hallenbestleistung zu springen, jedoch nicht ganz. „Ich wäre gerne noch zehn Zentimeter höher gesprungen. Aber vielleicht gelingt mir das am kommenden Wochenende bei den Süddeutschen Meisterschaften“, blickt der 16-Jährige zuversichtlich in die nahe Wettkampfzukunft. Mit dem Stab zu neuer Bestleistung und damit zum Bronzeplatz sprang außerdem Alexander Schuster (ebenfalls LAZ). All diese Athleten kommen aus der Talentschmiede von Freddy Schlund. Der Erfolgstrainer aus Höchberg, der auch schon die frühere Juniorenweltmeisterin Monika Götz trainierte, muss sich also auch mit seinen neuen Talenten nicht verstecken.
Zwei Medaillen für Schwerdtfeger
Auch ein anderer bekannter Würzburger Trainer durfte über einen Erfolg eines Schützlings jubeln. LAZ-Athlet Markus Schwerdtfeger, der unter den Fittichen von Hans-Peter Werner übt, steuerte gleich zwei Medaillen bei. Mit dem Diskus warf er eine Bestleistung und landete mit 44,21 Metern auf dem dritten Rang. Auch im Kugelstoßen, in dem er mit 15,49 Metern nur knapp an einer Bestmarke vorbei stieß, erkämpfte er sich als Zweiter eine weitere Medaille. In der gleichen Disziplin lieferten sich die Würzburger Sebastian Mertens (TGW) und Joshua Deckert (LAZ) einen Kampf um die Plätze zwei und drei. Wie schon bei den nordbayerischen Meisterschaften setzte sich auch diesmal Mertens (16,12 m) vor Deckert mit (15,10 m) durch.
Über Edelmetall im Hochsprung konnte sich außerdem Manuel Marko freuen. Der Athlet des LAZ Kreis Würzburg, der sich mittlerweile in Marktheidenfeld bei einem Hochsprungspezialisten den Feinschliff für seine Technik holt, übersprang 1,87 Meter und wurde hinter dem starken Daniel Hoffmann (TSV Zeil), der erstmalig Zwei-Meter-Marke knackte, und dem Fürther Kai Ebel Dritter. Für eine weitere Medaille sorgte Florian Büttner (TGW) im Hammerwerfen. Sein Hammer landete bei 51,75 Meter, womit er sich die Silbermedaille sicherte.