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HANDBALL: ZWEITE BUNDESLIGA MÄNNER: Kommentar: Das Fundament bröckelt

HANDBALL: ZWEITE BUNDESLIGA MÄNNER

Kommentar: Das Fundament bröckelt

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    Mit einer Baustelle hatten Roland Sauer und Jochen Bähr in ihrem ersten gemeinsamen Interview mit dieser Redaktion Mitte März 2016 die DJK Rimpar Wölfe verglichen und voller Tatendrang angekündigt, ein Schloss bauen zu wollen – „aber kein Luftschloss“, wie sie betonten. Nicht einmal zwölf Monate später hat Geschäftsführer Sauer Manager Bähr gekündigt. Der Bauplan von dauerhaft hochklassigem Handball mit Identifikationsfiguren aus der Region, den die beiden zusammen ausgetüftelt hatten und der sie eine Zeit lang einte, ist offenbar an den Vorstellungen von der Umsetzung oder zumindest deren Geschwindigkeit gescheitert. Somit bröckelt auf der Baustelle nach nur einem Jahr das Fundament.

    Was auch immer die wahren Gründe für die Trennung von Bähr sind – fast ebenso sehr wie das Warum irritiert das Wann. Mitten in der Saison. Einer überraschend erfolgreichen Saison. Die Mannschaft von Trainer Matthias Obinger spielt um den Aufstieg mit und muss sich gerade nach der unerwarteten letzten Niederlage gegen Essen, die dem Tabellenvierten wertvolle Punkte im Kampf an der Spitze kostete, voll auf den Handball konzentrieren. Unruhe im Umfeld erscheint dem sportlichen Erfolg aktuell alles andere als dienlich.

    Angesichts der im Rahmen des Projekts 2020 proklamierten Professionalisierung wirkt der Zeitpunkt der Entlassung Bährs auch vor diesem Hintergrund geradezu paradox. Angenommen, Profisport ist tatsächlich reiner Ergebnissport und angenommen, die Ergebnisse im Bereich Marketing/Sponsoring, den Bähr zu verantworten hatte, haben nicht gestimmt – mag sein, die Entscheidung per se wäre professionell. Ihr Zeitpunkt ist es in jedem Falle nicht, ihre Außenwirkung demnach auch nicht. „Jeder Zeitpunkt ist ungünstig“, sagt Sauer dazu.

    Aktuell ist stark zu bezweifeln, dass auf der Rimparer Baustelle jemals ein Schloss stehen wird. Falls doch, wird Jochen Bähr darin allenfalls noch als Gespenst herumspuken.

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