Ob TV-Unterhaltung, Kunst, Musikbusiness oder Sport - Sex sells. Von wenig niveauvollen Nischenprodukten wie der homoerotischen Nabelschau "Price Charming" mal abgesehen, sind die Frauen das Mittel zum Zweck. Hübsche natürlich. Und sind sie mal nicht ganz so hübsch, wird bisweilen mit Kleidung, beziehungsweise dem Weglassen selbiger nachgeholfen. Hauptsache, der Betrachter hat was zu glotzen.
Doch wenn im Sport Abhängigkeiten ausgenutzt werden - zwischen Athletin auf der einen und Trainer, Sponsor oder Werbepartner auf der anderen Seite - herrscht Alarmstufe Rot. Wenn Frauen aus Angst vor Nachteilen oder im Ringen um hoch dotierte Verträge bereit sind, weit über ihre Schamgrenze zu gehen, dann sind die Grenzen weit überschritten.
Strafverfolgung muss schon in den Anfängen greifen
Da der Sport von Regelmäßigkeiten wie Trainingszeiten und Wettkampfmodus lebt, laufen Opfer Gefahr, sich in einer trügerischen Gewohnheit zu verstricken, Leid zu verdrängen und als alltäglich hinzunehmen. Hier muss Strafverfolgung schon in den Anfängen greifen, Recht mit angemessener Härte gesprochen werden.
Dass Frauen, oft nicht volljährig, in einigen Sportarten als schmückendes Beiwerk gerne gesehen sind, ist juristisch zwar unbedeutend, moralisch aber allemal diskutabel. Auf den ersten Blick mag es vielleicht gut ausschauen, wie die Nummern-, Grid- oder Cheer-Girls über Asphalt oder Parkett tänzeln. Auf den zweiten, nämlich den aufs knappe Gewand, ist es plumpe Anmache - und spätestens auf den dritten Sexismus. Dass die "Mädels" hartnäckig Freiwilligkeit und Wohlbefinden artikulieren, ändert daran nichts. Letztlich merken sie nur nicht, wie sie eine maskuline Definition von Sport und Show leben.