Handball
Dritte Liga Ost Männer
SV Auerbach – SC Magdeburg II | 25:32 | |
ESV Lok Pirna – HSG Pohlheim | 33:18 | |
HSC Bad Neustadt – DJK Rimpar Wölfe | 23:23 | |
Gensungen-Fels. – Eintracht Baunatal | 18:28 | |
HC Elbflorenz – Dessau-Roßlau | 29:30 | |
HSC 2000 Coburg – Anhalt Bernburg |
1. | (1.) | DJK Rimpar Wölfe | 17 | 14 | 2 | 1 | 466 | : | 397 | 30 | : | 4 | |
2. | (2.) | HSC 2000 Coburg | 17 | 12 | 5 | 481 | : | 417 | 24 | : | 10 | ||
3. | (3.) | HSC Bad Neustadt | 17 | 10 | 4 | 3 | 478 | : | 421 | 24 | : | 10 | |
4. | (4.) | SC Magdeburg II | 17 | 11 | 6 | 476 | : | 435 | 22 | : | 12 | ||
5. | (5.) | TG Münden | 16 | 9 | 1 | 6 | 449 | : | 433 | 19 | : | 13 | |
6. | (8.) | Eintracht Baunatal | 17 | 8 | 3 | 6 | 490 | : | 477 | 19 | : | 15 | |
7. | (6.) | Anhalt Bernburg | 16 | 7 | 4 | 5 | 439 | : | 422 | 18 | : | 14 | |
8. | (9.) | Dessau-Roßlau | 17 | 8 | 2 | 7 | 439 | : | 440 | 18 | : | 16 | |
9. | (7.) | SG LVB Leipzig | 16 | 8 | 1 | 7 | 471 | : | 445 | 17 | : | 15 | |
10. | (13.) | ESV Lok Pirna | 17 | 6 | 2 | 9 | 438 | : | 460 | 14 | : | 20 | |
11. | (10.) | Gensungen-Fels. | 16 | 5 | 3 | 8 | 442 | : | 484 | 13 | : | 19 | |
12. | (11.) | SV Auerbach | 17 | 6 | 1 | 10 | 472 | : | 510 | 13 | : | 21 | |
13. | (12.) | HC Elbflorenz | 17 | 4 | 4 | 9 | 463 | : | 481 | 12 | : | 22 | |
14. | (14.) | HC Aschersleben | 16 | 5 | 1 | 10 | 449 | : | 469 | 11 | : | 21 | |
15. | (15.) | LHC Cottbus | 16 | 2 | 2 | 12 | 404 | : | 469 | 6 | : | 26 | |
16. | (16.) | HSG Pohlheim | 17 | 3 | 14 | 404 | : | 501 | 6 | : | 28 |
HSC Bad Neustadt – DJK Rimpar Wölfe 23:23 (9:12)
Leidenschaft, Emotion, Klasse, Dramatik, Stimmung – und nach dem Schlusspfiff zwei Mannschaften, die von ihren Fans gefeiert wurden: Solche Samstagabende wünscht sich der Sportsfreund. Nach dem letztlich gerechten 23:23-Remis in der restlos ausverkauften Bürgermeister-Goebels-Halle stand ein Sieger fest: Der Handballsport.
Zweifelsfrei durfte sich letztlich der Tabellenführer aus der Marktgemeinde Rimpar ein bischen mehr als Gewinner fühlen: Durch das Unentschieden gegen Verfolger HSC Bad Neustadt wurde der Sechs-Minuspunkte-Vorsprung verteidigt und für die Konkurrenz wird es nun nicht einfacher, in den verbleibenden 13 Partien noch zum Überholmanöver anzusetzen.
Schon das erste Abtasten tat weh: die beiden befreundeten Trainer Matthias Obinger (HSC) und Jens Bürkle (DJK) hatten in stundenlanger Videoanalyse ausbaldowert, wie sie die jeweiligen Angriffsvarianten des Kontrahenten zu unterbinden hatten. Das Rezept: Kräftig hinlangen. Das spürte Daniel Sauer, sicherlich kein Kind von Traurigkeit, nachdem er ein paar Mal in Folge an HSC-Hüne Michal Panfil abgetropft und unsanft auf dem Parkett gelandet war. Auf der anderen Seite handelten sich die HSC-Angreifer gleichfalls einige blaue Flecke ein.
Tore fielen auch in dieser intensiv geführten Begegnung. Aber jeder Treffer musste verdient werden. Erstes „Opfer“ war Rimpars Holger Lührs, der mit Verdacht auf Muskelfaserriss aus der Partie genommen werden musste. Zunächst übernahm – nach einer Zeitstrafe gegen Daniel Sauer – der HSC die Initiative und zog auf zwei Tore davon. 8:6 führten die Hausherren, ehe sich der Spitzenreiter auf seine zweifelsfrei größte Stärke besann: Die bewegliche Abwehrarbeit. Kein Durchkommen gab's für den sprunggewaltigen Gary Hines und seine Kollegen – die Ideen gingen ihnen aus. Dagegen war Rimpar nicht mehr auszurechnen: Patrick Schmidt, Bastian Kraus, Janko Skrbic oder Julian Bötsch – sie trafen in einer Phase, in der die Wölfe keine Fehler machten.
Schwache Referees
Für Fehler sorgten da schon andere: Das Schiedsrichtergespann Andreas Jakob und Maik Kuss aus Thüringen konnte dem hohen Niveau der Partie nicht ansatzweise folgen. Das einzig Gute: Die fatalen Fehlentscheidungen verteilten sie großzügig auf beide Seiten. Gefährliche Attacken wurden gar nicht geahndet, Stürmer-Fouls nach Belieben gepfiffen, eine klare Linie erkannten weder Trainer, Spieler noch Zuschauer.
So hatten zumindest die Fans genügend Gründe, permanent zu toben, zu klatschen, zu pfeifen. Die Halle glich auch einem Tollhaus, als Rimpar das 12:9 erzielte und so mit einem Drei-Tore-Vorsprung in die Pause ging. Die einen Fans feierten, die anderen beschimpften die Referees – die in Halbzeit zwei aber noch einige Zeichen setzen sollten.
Vorher aber hatte Matthias Obinger die richtigen Worte gefunden: Des HSC-Coach sah seine Schützlinge nach Wiederbeginn konzentriert, beweglich und souverän, während die Bürkle-Sieben Fehler in Serie produzierten. Zehn Minuten lang schien es so, als würde Rimpar völlig einbrechen. Obwohl die Wölfe nun sogar den lange verletzten Julian Sauer wieder ins Rennen warf. Aber nur sechs Minuten nach Wiederanpfiff warf Neustadts Abwehrchef Valkovskis das 14:13 und Gary Hines, Bad Neustadts Bester in Durchgang zwei, steuerte weitere zwei sehenswerte Treffer bei – 19:16 für die Gastgeber. Die Partie schien gelaufen. Schien . . .
Margots Valkovskis kassierte eine umstrittene Zeitstrafe, es war die Dritte. Diese kurzzeitige Unsicherheit nutzte Rimpar zur Aufholjagd. Was heißt Rimpar? Bastian Kraus, der Bruder von HSC-Coach Matthias Obinger, übernahm die Regie: 19:16 – Kraus wird gefoult, Ballbesitz Rimpar. Kraus wirft zum 19:17. 20 Sekunden später: Kraus wirft zum 19:18. Zwei Minuten später: Kraus spielt Julian Bötsch frei, der zum Ausgleich trifft. Wieder drei Minuten später: Beim Stand von 20:20 sieht Bad Neustadts Michal Panfil Rot. Er soll einen Rimparer Spieler rüde attackiert haben. Wen? Bastian Kraus natürlich.
Rimpars Bastian Kraus dreht auf
Und als der quirlige Rimparer drei Minuten vor Ertönen der Schluss-Sirene einen Siebenmeter schindet, den Patrick Schmidt verwandelt, waren die knapp 300 mitgekommenen Rimparer Fans aus dem Häuschen. Aber die beiden Referees setzten ihren Schlusspunkt, stellten gleich zwei Rimparer (Julian Sauer und Julian Bötsch) fürs Finale vom Feld und so konnte Gary Hines zehn Sekunden vor dem Abpfiff doch noch den Ausgleich werfen. Und das war letztlich auch gerecht. Was auch die beiden Trainer meinten: Matthias Obinger: „Ein hochklassiges Spiel, dem nur die Schiedsrichter nicht folgen konnten. Ich kann mit dem Ergebnis leben, bin mir aber gerade noch nicht sicher, ob ich auch zufrieden damit sein kann. Ich denke, Rimpar wird sich jetzt die Meisterschaft nicht mehr nehmen lassen. Aber wir werden auch nicht nachlassen, sie zu verfolgen.“
Jens Bürkle: „Wir hätten gewinnen können. Aber auch verlieren. Es gilt nach wie vor bei uns, die Fehler abzustellen, die uns um unseren verdienten Lohn bringen. Dennoch: Das Remis ist gerecht.“
Die Statistik des Spiels
HSC Bad Neustadt – DJK Rimpar Wölfe 23:23 (9:12)
Bad Neustadt: Badura, Thomas – Panfil 5, Valkovskis 3, Schmitt, Wolf (n. e.), Hines 7, Schröder 1, Rohaly 3, Wicklein 2/1, Gerr 1, Leskovec 1.
Rimpar: Brustmann, Leikauf (n. e.) – Kraus 6, D. Sauer 1, Schmitt 2, Skrbic 3, Heinrich, Bötsch 3, Schäffer, Lührs, Schmidt 6/4, Krze 1, J. Sauer 1.
Spielfilm: 2:2 (4.), 5:3 (9.), 8:6 (15.), 8:10 (23.), 9:12 (26.) – 13:13 (35.), 16:14 (38.), 19:16 (47.), 19:19 (51.), 21:21 (54.), 22:23 (57.), 23:23 (60.). Zeitstrafen: 12/10 Minuten. Disqualifikation: Valkovskis (43./Bad Neustadt/dritte Zeitstrafe), Panfil (53./Bad Neustadt/Tätlichkeit). Siebenmeter: 2/1:4/4. Schiedsrichter: Jakob/Kuss (Erfurt/Vieselbach). Zuschauer: 1150 (ausverkauft).