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BASKETBALL: ProA: Marcel Schröders Erinnerungen an die Heimat

BASKETBALL: ProA

Marcel Schröders Erinnerungen an die Heimat

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    Am Samstagabend um 19 Uhr sind die Zweitliga-Basketballer von ScienceCity Jena (10. Platz/16 Punkte) bei den s. Oliver Baskets Würzburg (2./20) in der s. Oliver Arena zu Gast – und wer könnte besser Auskunft geben über den Jenaer Basketball als Baskets-Cheftrainer Marcel Schröder? In Schleitz in Thüringen geboren, war er zunächst als Spieler und später im Trainerstab insgesamt 17 Jahre in Jena aktiv. Erst 2008 verließ er seinen Heimatklub, ging für eine Saison zum ProA-Ligisten Saar-Pfalz Braves. Seit 2009 steht der 31-Jährige nun in Würzburger Diensten – zunächst als Co-Trainer von Berthold Bisselik, nach dessen Demission am Rosenmontag als verantwortlicher Headcoach. Wir haben den Vater von drei Kindern um eine Einschätzung des kommenden Gegners gebeten.

    Marcel Schröder über . . . die Basketball-Tradition in Jena:

    Jena ist eine Sportstadt, und Basketball ist dort fest verwurzelt. Zu DDR-Zeiten spielte man in der Oberliga, der höchsten Spielklasse. Jena war zwar keine absolute Top-Mannschaft, aber eine der wenigen Universitätsstädte, in denen Basketball gespielt wurde. Zuschauermäßig ist der Basketball aktuell in Jena hinter Fußball-Regionalligist Carl-Zeiss die Nummer zwei. Dennoch hat er einen schweren Stand angesichts traditioneller Sparten wie Ringen, Judo, Turnen und vor allem der Leichtathletik, die unter anderem mit Heike Drechsler eine Olympiasiegerin hervor gebracht hat.

    Marcel Schröder über . . . seine Zeit in Jena:

    Jena ist meine Heimatstadt, und meine Eltern wohnen noch immer in der Nähe. Als Spieler begann ich 1991 beim USV Jena, wechselte dann 1994 zum TuS Jena. Damals wurde Basketball als Sparte am Sport-Gymnasium eingeführt. Wir haben damals in der drittklassigen Regionalliga gespielt, ehe zwei Kreuzbandrisse 2000 und 2001 meine aktive Karriere beendeten. Nach einer halbjährigen Pause hat mich 2002 nach dem Jenaer Zweitliga-Aufstieg der damalige Trainer Frank Menz gefragt, ob ich sein Assistent werden möchte. Da in der Schule auch Sporttheorie auf dem Stundenplan stand, habe ich damals den Trainerschein gemacht und schon Mini-Mannschaften betreut. Höhepunkt meiner Jenaer Tätigkeit war sicher der Bundesliga-Aufstieg 2007. Für uns kam er völlig überraschend, das Saisonziel lautete eigentlich Klassenerhalt. Wir hatten eine junge Mannschaft und das jüngste Trainer-Duo der Liga, Björn Harmsen als Headcoach war damals 25 Jahre alt. Aber wir hatten einige ganz gute Spieler, unter anderem unseren jetzigen Baskets-Kapitän Lars Buss. Leider hatte damals die rasante sportliche Entwicklung die wirtschaftliche überholt. Wir haben lange überlegt, ob wir den Aufstieg wahrnehmen sollten, mussten viel improvisieren, haben in einem Zelt gespielt, um die Liga-Auflagen zu erfüllen. Nach dem Abstieg lief mein Vertrag aus, und es kam nicht zu einer Verlängerung, da man den Klub völlig neu ausrichten wollte.

    Marcel Schröder über . . . den Kontakt zu seinem Ex-Klub:

    Der heutige ScienceCity-Cheftrainer Tino Stumpf war mein erster Jugend-Trainer, und mein Jahrgang war seine erste Mannschaft. Wir haben dementsprechend heute noch engen Kontakt und sind gut befreundet. Die Freundschaft ruht allerdings natürlich vor so einem Spiel wie das am Samstag.

    Marcel Schröder über . . . Jenas aktuelles Team:

    Das Jenaer Programm orientiert sich ja seit Jahren daran, talentierte Spieler auszubilden und ihnen Einsatz- und Aufstiegschancen zu geben. Aktuell zum Beispiel Kevin Wysoki, der jüngere Bruder von Nationalspieler Konrad. Trotz meiner Jenaer Vergangenheit kenne ich die Mannschaft aber nicht besser als andere in der ProA. Tinos Handschrift kann man allerdings gut erkennen. Jena hat eine junge Mannschaft, die sehr strukturiert und defensivorientiert auftritt und sicher spielerisch zu den besseren in der Liga zählt. Unser deutlicher 80:36-Sieg in der Vorbereitung hat ganz bestimmt keine Aussagekraft. Beide Teams haben sich verändert und entwickelt, zudem hat Jena letztes Wochenende das prestigeträchtige Ost-Derby gegen Chemnitz gewonnen. Ich erwarte erneut eine schwere Aufgabe, die es für uns zu meistern gilt.

    Kartenvorverkauf

    Auch für das Heimspiel der Würzburger Korbjäger am morgigen Samstag gegen Jena (19 Uhr, s. Oliver Arena) sind Tickets heiß begehrt – noch aber sind Karten in allen Kategorien erhältlich. Tickets gibt es an den Abendkassen oder im Vorverkauf bei allen Geschäftsstellen der Mediengruppe Main-Post, den Filialen der VR-Bank Würzburg und bei „Baller's Planet“ in der Karmelitenstraße. Reservierungen sind auch im Internet (tickets.soliver-baskets.de) möglich.

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