Sie ist 14, gehört deutschlandweit zu den besten Fußballerinnen ihres Jahrgangs und misst sich seit dieser Saison erfolgreich mit den besten Jungs ihrer Altersklasse. Für viele wird es immer ein Traum bleiben, gegen Bayern München zu spielen oder in die Nationalmannschaft berufen zu werden. Für Marlene Wild wurde es Wirklichkeit.
Kurze Eingewöhnungszeit
„Das ist natürlich etwas ganz Besonderes und eine Ehre für mich“, gibt sich die Schülerin aus dem tauberfränkischen Boxberg bescheiden. Dabei hatte die Außenverteidigerin entscheidenden Anteil an den zwei bisher einzigen Siegen der U 14 der Würzburger Kickers gegen Ingolstadt und Jahn Regensburg. Resolut in den Zweikämpfen, antrittsschnell, laufstark und mit gutem Auge: Die 14-Jährige bietet den besten Jungs ihrer Altersklasse Paroli und brauchte dafür kaum Eingewöhnungszeit.
Keine leichte Situation
Etwas nervös war sie nach ihrem Wechsel an den Dallenberg allerdings schon. Zumal die Gesamtsituation keine leichte war nach den hohen Niederlagen ihrer neuen Mannschaft in den ersten Saisonwochen. „Aber die Jungs haben mich sehr gut aufgenommen. Ich fühle mich sehr wohl und es macht richtig Spaß“, freut sich die Defensivspezialistin, die bereits mit sechs Jahren nur Augen für den Ball hatte. Durch ihren Bruder, der für die U 19 der Stuttgarter Kickers in der Bundesliga spielt, kam sie zu dem Sport, der sie seither nicht mehr loslässt. Über die Mädchenmannschaft der TSG Hoffenheim fand sie 2015 schließlich den Weg nach Unterfranken.
Führungsspielerin beim WFV
Beim Würzburger FV avancierte sie umgehend zur Führungsspielerin, ehe sie im Spätsommer den Sprung zu den Rothosen wagte. Einen Wechsel, den auch ihre Verbandstrainerin Sabine Loderer begrüßte, die zusammen mit FWK-NLZ-Leiter Jochen Seuling die Weichen für die Sondergenehmigung stellte. Denn die 14-Jährige spielt seit Sommer 2016 in der Bayern-Auswahl und wurde jüngst sogar zu Lehrgängen der Nationalmannschaft berufen.
Coach Breunig: "Sie ist definitiv eine Verstärkung für uns"
Trainer Carsten Breunig ist von Marlenes Auftreten und ihren Leistungen angetan: „Sie hat sich geräuschlos eingefügt, bringt ihre Qualitäten ein und ist definitiv eine Verstärkung für uns.“ Selbst ein Bänderriss zum Ende der ersten Halbserie warf die Schülerin nicht aus der Bahn. Beim Hallenturnier in Coburg kurz vor Weihnachten feierte sie ihren ersten Titel im rot-weißen Dress. Weitere sollen folgen, ebenso wie eine erfolgreichere Hinrunde.