FUSSBALL
Landesliga Nord, 5. Spieltag
TG Höchberg -
DVV Coburg
(heute, 1830 Uhr, Waldsportplatz)
"Oh, ist es schon soweit, ja?", entfährt es Matthias Pietschmann überrascht. 22 Jahre ist er erst alt, doch zusammen mit Kapitän Matthias Horn ist er der dienstälteste Kicker der TG Höchberg (15. Platz/3 Punkte). In seine vierte Saison am Waldsportplatz geht Pietschmann mittlerweile, kürzlich beim Saison-Heimauftakt gegen Haibach wurde er für sein 100. Landesliga-Spiel für den Klub vor den Toren Würzburgs geehrt. "Es gab ein TGH-Trikot mit meiner Nummer drei sowie einen Essensgutschein für einen ortsansässigen Italiener", sagt Pietschmann.
Geht es nach dem Abwehrspieler, der einst von den Würzburger Kickers kam, werden die Höchberger allen pessimistischen Saison-Prognosen trotzen. "Wir sind besser, als sich die Situation darstellt. Natürlich ist es nicht ganz unproblematisch, vor der Saison Leistungsträger zu verlieren und dafür relativ unerfahrene Spieler zu holen. Aber ich denke, unser Entwicklungs-Prozess ist nach oben offen", sagt der Lehramts-Student für Latein und Sport. Den erhofften Befreiungsschlag nach drei Auftakt-Niederlagen landeten die Höchberger beim 4:2-Erfolg im richtungsweisenden Spiel gegen den bis dato ebenfalls punktlosen SV Friesen. "Ich hoffe, dass der Knoten jetzt geplatzt ist", sagt Pietschmann und hofft, in der heutigen Partie gegen die DVV Coburg (11./4) nachlegen zu können: "Ich bin optimistisch. 2:0 für uns."
Das gestiegene Selbstvertrauen seiner Schützlinge hat auch Coach Anton Kramer, der derzeit auf einem Trainerlehrgang in Bad Blankenburg für seine B-Lizenz büffelt, wohlwollend registriert. "Für einen wie Matze hat so ein Sieg vielleicht nicht mehr den Stellenwert, aber gerade unsere jungen Spieler werden von diesem Erfolg profitieren. Sie haben gesehen, dass sie in dieser Liga mithalten können." Dennoch war der 33-Jährige nicht rundherum zufrieden. Vor allem die nachlassende Aggressivität in der Schluss-Viertelstunde ärgerte Kramer: "Da muss vor allem von den Einwechselspielern mehr kommen. Sie dürfen nicht damit zufrieden sein, dass die Partie schon entschieden ist, sondern müssen Impulse setzen und mit nach hinten arbeiten."
Mit Coburg gastiert übrigens Höchbergs oberfränkisches Pendant auf der Hans-Stumpf-Sportanlage: Auch die DVV verlor zahlreiche Leistungsträger und setzt bei einer Mannschaft mit einem Altersdurchschnitt von 21,5 Jahren vorwiegend auf die Jugend.