Hans Bales, Abteilungsleiter der Boxer im Verein der Sportfreunde der Würzburger Verkehrs- und Versorgungsbetriebe (WVV), ist ein Hansdampf in allen Gassen. Seit mehreren Jahrzehnten organisiert er Meisterschaften und Wettkämpfe für Boxerinnen und Boxer. Am vergangenen Samstag hatte er wieder ein Nachwuchsturnier mit überregionaler Zugkraft aufgezogen, mit Teilnehmenden aus ganz Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen.
Nach allen Vorbereitungen standen 29 Paarungen fest. Dabei waren die Boxer der Würzburger Kickers gleich mit fünf Kämpfenden vertreten. Matthias Liam Raps im Federgewicht, Alexander Siegordner im Halbschwergewicht, Jefferson Wycsik und Leon Thaler im Halbschwergewicht und Neo Zenglein im Fliegengewicht zeigten laut ihres Trainers Ramush Tahiraj beherzte Vorstellungen. Sie hätten ihr Bestes gegeben, mussten jedoch geschlagen aus dem Ring steigen.
Erik Balabekow überlegen, gegnerischer Trainer wirft das Handtuch
Der TSV Bad Kissingen war trotz Schneetreibens mit neun Boxern angereist, letztlich durften von ihnen aber nur drei Mann in den Ring steigen, da die passenden Gegner fehlten. Felix Säwert dominierte Jonas Graf von 1860 München derart, dass der Münchener schon in der zweiten Runde aufgab. Laszlo Hegedüs kämpfte gegen den Münchener Delechad Baldier stark, sodass dieser nach zweimaligem Anzählen aufgab. Dessen Klubkamerad Bert Piontek war Kickboxer und besiegte in Würzburg im Mittelgewicht den Coburger Alexander Seitenreich.
Der Würzburger Erik Balabekow von den gastgebenden WVV-Sportfreunden sah sich im Mittelgewicht Paul Schönau vom PSV Augsburg gegenüber. Sein Trainer Frank Kramosch lobte: "Mega Erik, genau so wollte ich Dich sehen!" Angesichts der Überlegenheit von Balabekow warf der gegnerische Trainer vorzeitig das Handtuch.
Vom Boxteam von Tommy Schult standen zwei Boxer nach langjähriger Pause im Ring. Victor Schechostow hatte im Weltergewicht keine Chance gegen den amtierenden bayerischen Meister Kirill Burbach vom BC Amberg. Da sich der Würzburger achtbar aus der Affäre gezogen hatte, konnte Tommy Schult die Niederlage seines Schützlings nach Punkten verschmerzen. Maxi Unterreiner bestritt gegen Leonardo Mauthe aus Bruchsal seinen siebten Kampf. Er war seinem Gegner technisch überlegen, nach mehreren Wirkungstreffern stieg er siegreich aus dem Ring.
Rund 200 Zuschauende in der Sporthalle des Würzburger Friedrich-Koenig-Gymnasiums bildeten eine ordentliche Kulisse für das Nachwuchsturnier und sparten nicht mit Applaus.