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WÜRZBURG: „Nicht jammern, sondern einfach nur machen“

WÜRZBURG

„Nicht jammern, sondern einfach nur machen“

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    Unbürokratische Hilfe:Die Sozialstiftung des Bayerischen Fußballverbandes überreichte Nicole Kreußer (Zweite von rechts) einen Scheck über 1500 Euro. Mit auf dem Bild (von rechts): Präsident Rainer Koch, der im Amt bestätigte Kreisspielleiter Marco Göbet und Bezirksvorsitzender Jürgen Pfau.
    Unbürokratische Hilfe:Die Sozialstiftung des Bayerischen Fußballverbandes überreichte Nicole Kreußer (Zweite von rechts) einen Scheck über 1500 Euro. Mit auf dem Bild (von rechts): Präsident Rainer Koch, der im Amt bestätigte Kreisspielleiter Marco Göbet und Bezirksvorsitzender Jürgen Pfau. Foto: Foto: Frank Kranewitter

    So emotional geht es auf einem Kreistag des Bayerischen Fußballverbands (BFV) selten zu. „Es ist keine Frage, dass die Fußballfamilie zusammenhält. Wenn jemand auch in Auswahlmannschaften über lange Zeit gespielt hat, dann ist es gar keine Frage, dass wir helfen, wenn es eine Notlage gibt“, sagte Rainer Koch. Der Vorsitzende des Bayerischen Fußballverbands, der in der Günterslebener Festhalle bereits seinen 14. Kreistag in diesem Jahr besuchte, stand da gerade mit Nicole Kreußer auf der Bühne. Die 17-jährige Fußballerin vom ETSV Würzburg ist Vollwaise. Nach dem Tod der Mutter vor einigen Jahren starb im vergangenen Jahr der Vater. Die Sozialstiftung des BFV will ihr nun mit 1500 Euro helfen. „Nicole kann ja nicht ihre Eltern fragen, ob sie ihr ihren Führerschein finanzieren“, sagte Koch, der selbst Vorsitzender des Stiftungsrates ist: „Tragen Sie das in die Vereine, was wir für Dinge mit dem Geld tun, das zusammenkommt, weil wir bei jedem Relegationsspiel einen Euro Extraabgabe pro Zuschauer verlangen.“

    Bayerns Fußball-Boss Koch wirbt derzeit emsig um Sympathien. Sämtliche bayerischen Kreistage besucht der Jurist aus Poing bei München, der sich beim Verbandstag Mitte Juli in Bad Gögging zur Wiederwahl stellt. „So langsam habe ich meine Rede drauf“, scherzte er in Güntersleben. Er habe schon „tolle Veranstaltungen“ erlebt, berichtet Koch über die vorangegangenen Kreistage. Im Kreis Würzburg war's nicht ganz so toll. Die Beteiligung der Klubs war nämlich ziemlich enttäuschend. Gerade einmal 78 von insgesamt 248 Fußballklubs waren beim Kreistag vertreten. Ein magerer Besuch.

    Die Vereinsvertreter, die gekommen waren, bestätigten alle zur Wahl stehenden Verbandsfunktionäre einstimmig in ihren Ämtern. Marco Göbet, der seit dem Rücktritt Bernd Reitstetters den Fußball-Kreis seit 1. September 2013 kommissarisch geführt hatte, dankte seinem Vorgänger, der als Delegierter des TSV Kleinrinderfeld nach Güntersleben gekommen war: „Ich habe ein hervorragend bestelltes Feld vorgefunden.“ Auch Kreisjugendleiter Uwe Röhr war nach einem Rücktritt ohne Wahl ins Amt gekommen. Dass der Abschied seines Vorgängers Martin Hinterseer nicht geräuschlos vonstattenging, war freilich in Güntersleben längst kein Thema mehr. Röhr wurde ebenso ohne Gegenstimme im Amt bestätigt wie auch Christiane Seufert als Kreisbeauftragte für den Frauen- und Mädchenfußball und Helmut Wittiger als Kreis-Schiedsrichterobmann.

    Geht es nach diesen Ergebnissen, gibt es im Fußballkreis Würzburg kaum Grund zur Klage. Diskussionen oder Anträge gab es keine. Und so war das Entscheidende an diesem Abend, das, was BFV-Boss Koch den Vereinsvertretern mit auf den Weg gab. „Nicht jammern, sondern einfach nur machen“ – unter dieses Motto hatte Koch seinen Vortrag gestellt, in dem er die wichtigsten Projekte seiner nun ablaufenden Amtsperiode und die derzeit oft diskutierten Veränderungen, wie die neuen Hallenfußball-Regeln, streifte. Zu diesem Thema legte sich Koch fest, „dass solange FIFA und DFB es uns erlauben, bei Privatturnieren weiterhin nach den alten Regeln und auch mit Bande gespielt werden kann“. Er appellierte aber auch an die Klubs die Vorteile des Futsal, jener Form von Hallenfußball die fortan bei offiziellen Meisterschaften gespielt wird, zu sehen: „Es ist für die Zukunft des Fußballs nicht entscheidend, wie viele Würste sie bei ihrem Hallenturnier verkaufen, sondern ob sie in Zukunft noch genügend Fußballer haben. Und in die Schulen kommen wir leichter mit Futsal“, ist Koch überzeugt.

    Selbstbewusst und sollten die Amateurfußballer auftreten. „Rund eine Million Menschen hat jedes Wochenende in Bayern Kontakt mit dem Amateurfußball“, rechnete Koch vor. Damit der Fußball diese prägende Rolle behalte, brauche es Anstrengungen und die kosten nun mal Geld. Trotzdem versprach Koch den Vereinsvertretern, die Gebühren für die Klubs in diesem Jahr nicht zu erhöhen. Im nächsten Jahr werde es eine „inflationsbedingte Bereinigung“, sprich eine kleine Erhöhung gebe. „Ihr Anteil an der Finanzierung der Verbandsarbeit ist so gering wie noch nie und so klein wie bei kaum einem anderen Fußball-Landesverband“, stellte Koch fest. Letztlich seien aber alle gemeinsam verantwortlich für ein positives Erscheinungsbild des Fußballsports: „Sie alle“, so Koch, „sind gefordert, für eine friedliche Gesamtatmosphäre zu sorgen.“

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