BASKETBALL
Finale um den Bayernpokal
SC Heuchelhof -
Bayern München
(Sonntag, 1830 Uhr,
Heuchelhofhalle)
David Schrama sitzt unaufgeregt in der Umkleidekabine in der Heuchelhofhalle. "Es wird mein erstes Pokalfinale. Ein schöner Saisonabschluss", sagt der 2,01 Meter große 31-Jährige, den Trainer Harald Borst als "echtes Vorbild" bezeichnet. Dabei wirkt er nicht gerade so, als ob ihn das Pokalfieber schon vollends gepackt hätte. "Ich bin sicher nicht der Typ, der laut herum schreit und viele Sprüche raushaut. Ich war auch schon mal Trainer, da ist das etwas anderes. Als Spieler zählt für mich aber nur das, was der Trainer sagt. Da halte ich mich lieber zurück", sagt er über sich selbst.
Von Personalsorgen erzählt er, die die Heuchelhöfer derzeit plagen. "Ein Sieg gegen die Bayern wäre schon eine echte Sensation. Von uns erwartet keiner einen Erfolg. Vielleicht ist das ja unser Vorteil", so Schrama. Vor allem auf ihn wird es diesmal ankommen: "Die Bayern sind vor allem unter dem Korb sehr stark, haben große Leute. Da wird auf uns einige Arbeit zukommen."
Im zweiten Jahr wirft und blockt Schrama nun als Center für den SC Heuchelhof. Nach drei Jahren bei der DJK Würzburg war er zum damaligen Regionalliga-Aufsteiger gewechselt: "Bei der DJK setzt man halt auf junge Spieler. Ich als etwas erfahrenerer Akteur wollte dagegen noch einmal möglichst hochklassig spielen. Da hat sich der Wechsel auf den Heuchelhof angeboten", so der gebürtige Karlstädter. Erlebt hatte er schon viel in seiner sportlichen Laufbahn. Spiele mit der bayerischen Jugend-Auswahl um den deutschen Meistertitel bezeichnet er heute als seinen frühen Karriere-Höhepunkt. "Durch den Basketball hatte ich die Möglichkeit, ein Jahr in den USA zu studieren. Ich habe diesem Sport schon einiges zu verdanken."
Den Wechsel zum SC Heuchelhof hat er nicht bereut. Schließlich habe er auch im Herbst seiner Basketball-Karriere noch einiges gelernt. Auch wenn er nicht der einzige erfahrenere Akteur im SCH-Team ist, habe die Mannschaft in den zurückliegenden Regionalliga-Jahren vieles dazu gelernt: "Wir haben eine Weile gebraucht, um uns an die Regionalliga zu gewöhnen. In dieser Saison sah unser Spiel schon um einiges besser aus als in der vergangen Spielzeit."
Der basketballerische Lernprozess des zweifachen Vaters soll mit Abschluss dieser Saison noch nicht zu Ende sein. "Ein paar Jährchen" will er schon noch dranhängen, merkt aber leise an: "Natürlich muss man in meinem Alter solche Aussagen immer mit einem Fragezeichen versehen. Mein Beruf als Biologe an der Hautklinik der Uni Würzburg beansprucht mich, daheim wartet die Familie." Vorerst aber verschwendet er keinen Gedanken ans Aufhören: "Weil der FC Bayern in die Zweite Liga aufgestiegen ist, sind wir wohl für den DBB-Pokal qualifiziert. Ein tolles Los in der ersten Runde, das wäre noch einmal ein Höhepunkt."