Der Würzburger Peter Ostermeyer, Internationaler Meister des Weltschachbundes FIDE, Mathematiker mit Doktorgrad und ehedem Dozent der Universität Düsseldorf, feiert am morgigen Samstag seinen 70. Geburtstag. 1960 setzte das Ausnahmetalent mit 16 Jahren den ersten Paukenschlag: Meister aller Unterfranken, im Jahr darauf die Titelverteidigung. Flugs folgte der nächste Doppelpack bei der Deutschen Schachjugend: 1961 und 1962 Erster, jeweils vor dem späteren legendären WM-Final-Kandidaten Robert Hübner. Weitere geschichtsträchtige Erfolge in eisenhaltiger Luft: 1974 in Minden Meister des Deutschen Schachbundes, 1984 in Thessaloniki anlässlich der Schacholympiade Nationalspieler, in den achtziger und neunziger Jahren mehrfacher Meister des Deutschen Schachbundes mit der SG Köln/Porz und der Solinger SG .
Ostermeyer wohnt seit Ende der neunziger Jahre wieder in Würzburg: Betreuung von Mutter Anneliese war angesagt. Der Sohn eines österreichischen Offiziers mit Geburtsort Bärwalde/Kreis Neumark übersiedelte mit Mutter Anneliese, einer Kriegerwitwe, nach Lindelbach. Der Vater war vor der Geburt seines Sohnes im Krieg gefallen. Die Grundschullehrerin erkannte das Talent ihres Sohnes und förderte es nach Kräften. Peter Ostermeyer, der zurückgezogen lebt, gilt an Brett 1 des Regionalligisten TSV Rottendorf als nahezu unüberwindbar. Reiner Grun, Rottendorfs Arzt im Ruhestand und als örtlicher Schach-Guru aktiv, sagt: „Unser Peter – unser Punktejäger!“