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Fußball: Für mehr Mut im Amateurfußball: Auch Mannschaften aus unteren Ligen sollten offensiver verteidigen

Fußball

Für mehr Mut im Amateurfußball: Auch Mannschaften aus unteren Ligen sollten offensiver verteidigen

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    Toni Kroos (rechts) hat nach der Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland seine Karriere als Fußball-Profi beendet. Der 34-Jährige bestritt insgesamt 114 Länderspiele für die DFB-Auswahl.
    Toni Kroos (rechts) hat nach der Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland seine Karriere als Fußball-Profi beendet. Der 34-Jährige bestritt insgesamt 114 Länderspiele für die DFB-Auswahl. Foto: Federico Gambarini, dpa

    Die Botschaft war klar. "Ich rate im Amateurfußball zu mehr Mut", fasste Referent Steffen Winter, Verbandstrainer und Leiter der Trainerausbildung beim Bayerischen Fußball-Verband (BFV), am Ende seines Vortrags zusammen. Die Gemeinschaft der Fußballtrainer (GFT) in Unterfranken hatte den 41-Jährigen zu einer Fortbildung nach Würzburg eingeladen.

    Den 85 Trainerinnen und Trainern veranschaulichte Winter, der als Stützpunkttrainer, Videoanalyst beim Karlsruher SC, Coach unterschiedlicher Mannschaften sowie Leiter des Leistungszentrums von Greuther Fürth tätig war, Erkenntnisse aus der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland – mit einer Trainingseinheit auf dem Sportgelände des SV Heidingsfeld. Aus den aktuellen Entwicklungen leitete er auch mögliche Fußball-Trends für die Zukunft ab.

    Im Fokus seiner Analyse stand die deutsche Nationalmannschaft. So zeigte Winter, dass Toni Kroos im Eröffnungsspiel gegen Schottland von 101 gespielten Pässen nur einen einzigen nicht zum Mitspieler gebracht hatte. 30 Prozent seiner Pässe hatte Kroos in die Tiefe gespielt. Mit einer Passgenauigkeit von 91 Prozent belegte die deutsche Nationalmannschaft ohnehin den ersten Platz unter allen teilnehmenden Mannschaften. Die Überlegenheit drückte sich auch in einer weiteren Zahl aus: 59 Prozent beim Ballbesitz waren der zweithöchste Wert nach Portugal (64 Prozent).

    Standardsituationen gewinnen an Bedeutung

    Im gesamten Turnier fielen die meisten Treffer in der ersten Halbzeit zwischen der 16. und der 30. Minute. Immerhin zwölfmal trafen die Mannschaften in der Nachspielzeit. England kam mit zwei sehr späten Toren sogar bis ins Finale. Im Durchschnitt 2,3 Tore pro Spiel sah Winter als eine "gute Entwicklung für die Fans". Trotz des Ausscheidens im Viertelfinale erzielte Deutschland elf Tore, nur Europameister Spanien traf mit 15 Toren häufiger.

    Laut Winter zeigten sich bei der Fußball-EM 2024 klare Paradigmenwechsel: So prägen beispielsweise die Abwehrreihen auch das Offensivspiel. Innenverteidiger standen weit in der gegnerischen Hälfte, Außenverteidiger trafen auf den Flügeln häufig auf ihre Gegenüber. Das führe beim Gegenpressing nach einem Ballverlust zu einer "hohen Ausrichtung" der Mannschaften, wodurch sich die Anzahl der Kontertore deutlich verringert habe, erklärte Winter.

    "Natürlich ist eine Restverteidigung unerlässlich. Trainer sollten aber auch an der Basis eine offensive Verteidigungsstrategie erlauben", stellte Winter fest. Oft neutralisierten sich die Systeme der Teams. Standardsituationen würden deshalb an Bedeutung gewinnen. Diese gezielt zu trainieren, sei – ganz unabhängig von der Spielklasse – "keine vergeudete Zeit".

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