Als Sergej Gorpishin diese Woche seinen E-Mail-Eingang öffnete, fand er darin eine Nachricht, die er vermutlich nicht so schnell löschen wird. Es war eine Einladung. Eine, die sich viele junge Leistungssportler wünschen und die doch nur die wenigsten bekommen. Der Ruf ins A-Team, in diesem Fall in die russische Handball-Nationalmannschaft. „Ich wusste ja schon, dass ich für den Lehrgang in Mazedonien nominiert werden soll, aber als ich dann die offizielle Einladung mit den Flugtickets zugeschickt bekam, war das schon ein besonderer Moment“, sagt Gorpishin auf Anfrage dieser Redaktion. Nach dem Auswärtsspiel mit den Zweitliga-Handballern der DJK Rimpar Wölfe beim Tabellenführer Bergischer HC am Samstag wird der Kreisläufer am Sonntag von Frankfurt nach Skopje fliegen und dort bis 9. April mit der russischen Auswahl verbringen. „Natürlich bin ich aufgeregt und möchte mich zeigen. Es ist eine große Ehre, für mein Land spielen zu dürfen. Und es zeigt auch, dass sich die ganze Arbeit jeden Tag lohnt.“
Der gebürtige Erlanger mit russischer Staatsbürgerschaft, der beim Bundesligisten HC unter Vertrag steht, in der Winterpause im Tausch für Jan Schäffer nach Rimpar kam und für die Wölfe mit Zweitspielrecht aufläuft, will „den Druck und die Erwartungshaltung als Antrieb nutzen, um mein Bestes zu geben“. Die Erwartungshaltung an den 20-jährigen Zwei-Meter-Mann dürfte umso größer sein, als er der Sprössling des berühmten Abwehrspezialisten Wjatscheslaw „Slava“ Gorpishin ist, der 270 Spiele für Russland bestritt. Der Sohn war schon Juniorennationalspieler, die Berufung ins A-Team erfüllt ihn indes mit noch größerem Stolz. Und nicht nur ihn.
„Wir freuen uns für Sergej über die Einladung“, sagt Wölfe-Geschäftsführer Roland Sauer, der mit der Entwicklung des Neuzugangs ebenso höchst zufrieden ist wie Trainer Matthias Obinger. Sie sei die Belohnung für Gorsphins „enormen Einsatz und sein großes Talent“. Foto: Scheuring