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WÜRZBURG: s. Oliver steigt bei den Würzburg Baskets ein

WÜRZBURG

s. Oliver steigt bei den Würzburg Baskets ein

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    Auch wenn sich die Klubführung und der neue Sponsor noch zurückhalten, dürfte nun der Weg der Würzburger zurück in die Bel Etage des deutschen Basketballsports geebnet sein.

    Der ProA-Ligist wird künftig unter dem Namen „s. Oliver Baskets“ firmieren. „Mit unserem langjährigen Partner Knauf und nun s. Oliver haben wir zwei Speerspitzen für unser Projekt, die langfristig ihre Unterstützung zugesagt haben. Ich denke, so gut und so breit wie heute war der Würzburger Basketball noch nie aufgestellt. Darauf können wir stolz sein“, freut sich Baskets-Geschäftsführer Jochen Bähr, der den Coup zusammen mit seinem Kollegen Klaus Heuberger eingefädelt hatte. „Wir hatten vor drei Jahren einmal Kontakt zu s. Oliver, und dann wieder vor wenigen Wochen, der zuletzt intensiviert wurde.“ Bei zwei Treffen mit s. Oliver-Gründer und -Chef Bernd Freier habe man die gegenseitigen Vorstellungen abgeglichen „und dann sind uns sehr schnell einig geworden“, berichtet Bähr. Das Modeunternehmen wirbt fortan im Klubnamen – und der Schriftzug ziert unter anderem die Rückseite des Trikots, auf der Brust prangt auch weiterhin das Knauf-Logo. Wie das detaillierte Engagement aussehen wird, will s. Oliver auf einer Pressekonferenz am kommenden Mittwoch bekannt geben.

    So viel ist aber schon jetzt sicher: Die Partnerschaft ist zunächst auf drei Jahre angelegt, so lange läuft der jetzt geschlossene Kontrakt, für den Bernd Freier in der Nacht zum gestrigen Freitag höchstselbst grünes Licht gegeben hat. Über die Höhe des finanziellen Engagements haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. „Wir reden über alles, nur nicht über Zahlen“, sagt Bähr. Nach Informationen dieser Zeitung handelt es sich in den drei Jahren um eine hohe sechsstellige Summe, die aus Rottendorf im Falle sportlicher Erfolge auf bis zu eine Millionen Euro aufgestockt werden könnte. Der aktuelle Etat des Würzburger Zweitligisten beläuft sich nach Informationen dieser Zeitung auf etwa 700 000 Euro – mit dem s. Oliver-Engagement könnte das Budget jetzt nahe einer Million Euro liegen. Exakt jener Betrag übrigens, den die Klubs im Lizenzierungsverfahren mindestens nachweisen müssten, um überhaupt in die Erste Bundesliga aufsteigen zu dürfen.

    s. Oliver, das seinen Umsatz 2009 im Vorjahresvergleich um 9,45 Prozent auf 893 Millionen Euro steigerte, betritt mit dem Namens-Sponsoring bei den Baskets bekanntes Terrain: Acht Jahre lang hatte das Unternehmen vor den Toren der Domstadt als namensgebender Hauptsponsor die damalige DJK Würzburg unterstützt und damit großen Anteil am Aufstieg der „X-Rays“ von den Niederungen der Zweiten bis in die Play-offs der Bundesliga. Insgesamt gut drei Millionen Euro flossen von 1995 bis 2003 in den Klub, ehe der Konzern unter anderem nach Differenzen mit der damaligen „X-Rays“-Geschäftsführung die finanziellen Zuwendungen einstellte. Zwei Jahre nach dem Ausstieg der Rottendorfer musste der Klub Insolvenz anmelden, der Profi-Basketball in Würzburg war am Ende. Erst vor drei Jahren starteten Jochen Bähr und Klaus Heuberger mit den Würzburg Baskets einen wohlvorbereiteten Neuanfang, überzeugen seither mit ihrem Konzept und vor allem durch solide Finanzen – dieses positive Image dürfte auch s. Oliver als Entscheidungshilfe gedient haben.

    „Wir wollen die s. Oliver Baskets beim Aufstieg in die Erste Liga unterstützen“

    Werner Reuß, s. Oliver-Geschäftsführer

    Denn nach dem Ausstieg bei der DJK Würzburg setzte das Unternehmen neue Schwerpunkte und beendete beinahe gänzlich sein umfassendes Sport-Sponsoring: das Logo zierte unter anderem das Trikot von Champions-League-Sieger Borussia Dortmund, und s. Oliver unterstützte die Formel-1-Rennställe von Jordan und Jaguar oder die Basketball-Bundesliga (BBL). Im Jahr 2001 schrieb das Modeunternehmen mit der „s. Oliver Basketball Bundesliga“ Geschichte. Nie zuvor war eine höchste deutsche Profi-Spielklasse nach einem Sponsor benannt worden. Doch zuletzt wählte s. Oliver andere Schwerpunkte: Pop-Ikone Anastacia zählte etwa mit einer eigenen Kollektion ebenso zu den Werbeträgern der Rottendorfer wie Dieter Bohlen oder Star-Geiger David Garrett.

    Mit der Rückkehr von s. Oliver auf die Basketball-Bühne in Würzburg sind im Umfeld große Hoffnungen auf eine Erstliga-Rückkehr verbunden, wenngleich die Baskets-Verantwortlichen vor überzogenen Erwartungen warnen. „Kurz- bis mittelfristig bleibt bei unserer Zielsetzung alles beim Alten, das heißt, wir wollen uns zunächst einmal in der ProA etablieren. Gleichwohl peilen wir für die anstehende Saison nun einen Platz im Mittelfeld und die eine oder andere Überraschung an“, sagt der neue Sportmanager Stephan Frost, der weiter betont, „dass wir versuchen, den Klub auf Erstliga-Niveau zu bringen, aber noch sind wir nicht so weit. Wir müssen weiter an der Professionalisierung arbeiten.“

    Geschäftsführer Werner Reuß aus dem Hause s. Oliver, der die Baskets in der abgelaufenen Runde oft selbst gesehen hatte, begründet den Schritt, sich wieder im Basketball zu engagieren, mit den hohen Sympathiewerten der Baskets, die in der letzten Runde durchschnittlich 2500 Fans zu den Heimspielen gelockt hatten und so einen neue Bestmarke aufgestellt haben: „Wir engagieren uns aus Überzeugung am Standort Würzburg und wollen die Region als Sportstandort deutlich stärken“, sagt Reuß und unterstreicht die ins Visier genommenen Vorhaben: „Gemeinsam mit dem Team und seinem exzellenten Management haben wir klare Ziele gesteckt und möchten die s. Oliver Baskets beim Aufstieg in die Erste Liga unterstützen.“

    Dass der Aufstieg nun zum Thema wird, weiß auch Bähr: „Wenn man zwei Unternehmen der ersten Kategorie als Partner hat, kann die BBL in den nächsten zwei, drei Jahren zum Ziel werden. Das geht aber nur, wenn alle unsere Partner mitziehen. Diese breite Sponsoren-Basis ist die Grundlage, ohne die geht es nicht.“ Vom s. Oliver-Unternehmenssitz heißt es hierzu, dass die Erste Liga „kein unerreichbarer Wunschtraum“ bleiben muss: „s. Oliver und die Baskets machen sich als starke Partner mit Unterstützung einer ganzen Stadt auf den Weg dorthin.“

    ONLINE-TIPP

    Alle Neuigkeiten zu den Baskets: www.mainpost.de/baskets

    Die Baskets im Internet: www.soliver-baskets.de

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