Am Ende der letzten Spielzeit bot sich Betrachtern der Abschlusstabelle der Kreisklasse 1 ein vertrautes Bild: Der SV Bergtheim vorne mit dabei – aber doch nicht ganz oben. Platz drei wurde es in der Saison 18/19. Bergtheim ist eine etablierte Größe in der Kreisklasse, für den Aufstieg in die Kreisliga reichte es bisher jedoch nicht. Besonders das Ende der vergangenen Saison steckt Trainer Sven Krönlein, seit vergangener Saison Spielertrainer beim SV, noch in den Knochen: Mit schwachen Leistungen am Saisonende verspielte Bergtheim eine gute Ausgangsposition. „Das ist auf jeden Fall enttäuschend, wenn man über die komplette Saison auf ein Ziel hinarbeitet und am Ende mit leeren Händen dasteht“.
Krönleins positives Fazit
Trotz dieses frustrierenden Saisonabschlusses 18/19 zieht der 32-Jährige ein positives Zwischenfazit seiner Zeit in Bergtheim: „Ich habe hier eine super Situation vorgefunden, es gibt viel Unterstützung aus dem ganzen Verein“. Auch für die Mannschaft hat Krönlein Lob übrig: “Fußball wird zwar mit dem Fuß gespielt, aber man muss auch mitdenken. Meine Mannschaft zeigt sich da sehr lernwillig, nimmt auch trockene Taktikübungen gut an“.
Seinen taktikfokussierten Ansatz machte er vom ersten Tag an deutlich: „Bei seinem Einstand hat uns das Trainerteam im Sportheim mit seiner Powerpoint-Präsentation erklärt, wie seine Fußballphilosophie aussieht und welchen Spielstil es sich vorstellt“ erinnert sich Michael Lichtlein, Stürmer des SV Bergtheim mit eingebauter Torgarantie. „Die Trainer haben in jeder Situation einen Plan. Es gibt auf dem Feld eine klare Aufgabenverteilung, jedem ist klar, was gefordert wird“, so der 24-Jährige. Krönlein gibt die Komplimente gerne zurück: „Michael Lichtlein ist taktisch sehr clever und unglaublich schnell, auch mit dem Ball am Fuß.“ Er ist sich sicher: „Michael könnte auch in der Landesliga seine Tore schießen. Umso froher sind wir, dass wir ihn in Bergtheim haben“.
Lichtlein denkt nicht an Wechsel
Ein Wechsel steht für den Torjäger fürs erste nicht auf der Agenda, er betrachtet das ganze Thema gelassen: “Dazu mache ich mir im Moment keine Gedanken. Vielleicht irgendwann in den nächsten Jahren, das wird sich zeigen“. Der Fokus des gebürtigen Bergtheimers liegt derzeit fest auf seinem Heimatverein – und darauf, mit diesem den Aufstieg zu schaffen. Insgesamt läuft es für Lichtlein und den SV bisher nach Plan: Bergtheim ist nach dreizehn Spielen Zweiter. Der Torjäger, der in der Vorsaison verletzungsbedingt nur auf 17 Einsätze kam, hat die Torausbeute der Vorsaison (16) bereits überboten, 22 Treffer stehen für ihn bisher zu Buche. Damit ist Lichtlein im Soll: „Der Trainer hat mir 30 Tore als Marke gesetzt, bisher sieht es damit ja ganz gut aus“, gibt sich der 24-Jährige zufrieden.
Die Abwehr stabilisiert der routinierte Neuzugang Hendrik Wijn, den Krönlein noch aus Reichenberger Zeiten kennt und auch die Neuzugänge aus der Jugend wie Maximilian Prötzel und Melvin Menzel haben sich gut ins Team integriert. Sie sorgen für frischen Wind in einer Mannschaft, in der einige Stützen schon jenseits der 30 sind. „Auch für die wäre es schön, wenn wir nochmal eine Liga weiter oben spielen würden“ so Coach Krönlein.
Gebrauchter Tag für Bergtheim
Am Sonntag hätte der SV Bergtheim in Winterhausen gegen Tabellenführer SG Sommerhausen/Winterhausen die Gelegenheit gehabt, einen weiteren Schritt auf dem Weg zum Aufstieg zu gehen und mit einem Sieg die Tabellenspitze zu übernehmen. Stattdessen erwischte der SV einen Tag zum vergessen: Die Heimmannschaft erwischte den besseren Start ins Spiel und ging in der dritten Spielminute Führung. Während Bergtheim in der Folge zwar zu Chancen kamen, diese aber nicht verwerten konnte, schloss die SG ihre Gelegenheiten konsequenter ab und baute, jeweils in Drangphasen der Gäste hinein, die Führung aus (44.,66.).
Die Tatsache, dass seine Mannschaft zusätzlich zur mangelhaften Chancenverwertung auch noch einen Elfmeter (70.) verschoss, war für Sven Krönlein die „Krönung“ eines gebrauchten Tages. Trotzdem findet der Coach: „Eigentlich haben wir ein super Spiel gemacht.“ Zu hart geht er mit seinem Team ohnehin nicht ins Gericht: „Letzten Endes ist Fußball ein Hobby. Und Erfolg ist nur möglich, wenn alle mit Spaß dabei sind“.
Die Statistik des Spiels Fußball: Kreisklasse 1 Würzburg
SG Sommerhausen/Winterhausen - SV Bergtheim 3:0 (2:0) Sommerhausen/Winterhausen: Guller – Pöhland, Kernwein, Kessler, Obenhuber (78. Wilbald), Schwarz, Mainberger, Morawietz (82. Dickel), Vetter, S. Keßler, D. Keßler (48. Herrhammer). Bergtheim: Huschka – Göbel, Faulhaber, Holzmeier (48. Menzel), Wijn (77. Scheuplein), Krönlein, Schönfeld, Kusche, Prötzel (79. Gerhard), M. Lichtlein, D. Lichtlein. Schiedsrichter: Markus Katzenberger. Zuschauer: 120. Tore: 1:0 Vetter (3.), 2:0 S. Keßler (44.), 3:0 S. Keßler (66.).