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WÜRZBURG: Schnelle Afrikaner und flotte Franken

WÜRZBURG

Schnelle Afrikaner und flotte Franken

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    Schnelle Afrikaner und flotte Franken
    Schnelle Afrikaner und flotte Franken

    Läuferherz, was willst du mehr! Als am Pfingstsonntag um 9 Uhr vor dem Haupteingang des Würzburger Maritim-Hotels der Startschuss zum 13. iWelt-Marathon fiel, lachte bei 14 Grad Celsius die Sonne vom blauen Himmel. Keine Spur vom von den Wetterfröschen prognostizierten Regen. Perfekte Bedingungen also für die Marathon- und Halbmarathon-Läufer. Zumindest für die Flotten unter ihnen: Denn zur Mittagszeit hin wurde es doch arg warm.

    Während sich also beim 12-Uhr-Läuten noch so mancher Hobbysportler quälte, befanden sich die Sieger des Halbmarathons schon auf dem Heimweg. Es waren die gleichen wie im Vorjahr. Patrick Ereng aus Kenia und dessen Landsfrau Lucy Macharia waren wieder einmal nicht zu schlagen. Bereits 2012 hatten sie jeweils in Rekordzeit gesiegt, und dieses Kunststück wiederholten sie auf neuer Strecke. Flacher und schneller sei diese, hatte Organisationsleiter Günter Herrmann im Vorfeld versprochen – und die Asse aus Kenia gaben ihm Recht. Und wie! Gleich ein Trio aus dem ostafrikanischen Staat blieb fast eine Minute unter der alten Bestmarke, und Vorjahressieger Ereng musste sich schon mächtig ins Zeug legen, um im Endspurt nach 1:02:54 Stunden als Erster vor seinen zeitgleichen Landsleuten Shedrack Kimaiyo und James Mburugu das Zielband zu erreichen und um 1000 Euro (300 Sieg/200 Zeitbonus/500 Rekord) reicher zu sein.

    Einen Scheck über die gleiche Summe durfte sich auch Lucy Macharia einstecken, die ihre Bestmarke aus dem Vorjahr um neun Sekunden auf 1:13:37 Stunden verbesserte. Ein perfektes Rennen, schließlich will sie 2014 wiederkommen und abermals Bestzeit laufen. Entsprechend zufrieden war ihr holländischer Manager. Für Ereng und Kimaijo gab es dagegen von Betreuer Alexander Hempel eine kleine Rüge. „Die waren gut 30 Sekunden zu früh im Ziel, aber die treiben sich halt gegenseitig“, sagte Hempel. Die neue Strecke sei gleichwohl sehr schnell und mithin auch „noch mehr drin“. Der Beweis soll im nächsten Jahr folgen.

    Vom flotten Tempo der Kenianer anstecken ließ sich der Äthiopier Mulu Deresa. Zehn Kilometer lang lief er mit ihnen mit, nach 1:04:48 Stunden hatte er 21,1 Kilometer absolviert. Aber Deresa musste die gleiche Distanz noch einmal laufen, er hatte ja für den Marathon gemeldet. Bis Kilometer 35 hielt er in etwa sein Tempo, als er sich dann aber auch noch eine Blase lief, baute er rapide ab. Statt angepeiltem Streckenrekord 2:14:10) reichte es nach für ihn mäßigen 2:29:07 Stunden lediglich zum Sieg und 600 Euro Prämie. Ähnlich erging es seiner Landsfrau Adano Mamech, die im zweiten Streckenteil ebenfalls mächtig abbaute und erst nach 2:54:08 Stunden als Siegerin ins Ziel lief.

    Zu diesem Zeitpunkt hatte sich schon ein Trio des SV Frankenheim aus der Rhön zum Gruppenbild aufgebaut. Der 28-jährige Marcus Enders war der Schnellste (2:49:01) und holte sich den unterfränkischen Marathon-Titel. Sein 20-jähriger Vereinskollege Alexander Eckert (2:50:34) wurde in der unterfränkischen Wertung Dritter, Routinier Holger Trump (38/2:51:05) Vierter – die Mannschaftswertung war ihnen sicher. „Wir trainieren im 500-Einwohner-Ort Frankenheim 20 Kinder zwischen sieben und 17 Jahren. Denen darf man nicht nur was erzählen, da muss man auch mit gutem Beispiel vorangehen“, sagte Trump.

    Das hatte knapp zwei Stunden zuvor auch schon Manuel Stöckert getan. Im Halbmarathon hatte sich 24-Jährige vom TSV Ostheim mitten unter die ostafrikanische Laufelite gemischt und prächtig mitgehalten. Am Ende verwies er sogar vier Äthiopier und einen Kenianer auf die Plätze, sicherte sich den hervorragenden fünften Rang und lief in 1:05:09 Stunden persönliche Bestzeit. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich heute so schnell sein würde. Aber die neue Strecke liegt mir, ich fühlte mich prächtig und das Laufen mit den Afrikanern war perfekt für mich“, sagte der Polizeibeamte.

    Perfekt lief es am Pfingstsonntag auch für die Fürtherin Christine Ramsauer (2:59:32) und den Hofer Markus Meißgeier (2:31:36). Sie holten sich jeweils souverän den bayerischen Meistertitel und lobten die Veranstaltung über den grünen Klee. „Hoffentlich finden die Meisterschaften im nächsten Jahr wieder in Würzburg statt, es gibt keinen schöneren Frühjahrs-Marathon“, sagten beide unisono. Organisationsleiter Herrmann, der selbst „vom bisher besten iWelt-Marathon, den wir auf die Beine gestellt haben“ sprach, wird es gerne vernommen haben.

    ONLINE-TIPP

    Jede Menge Bilder vom iWelt-Marathon sowie alle Ergebnisse finden Sie unter: www.mainpost.de/marathon

    Ergebnisse

    Marathon

    Männer: 1. Deresa (Äthiopien) 2:29:07 Stunden, 2. und bayerischer Meister Meißgeier (Hof) 2:31:36, 3. Jost 2:34:26, 4. Mages (beide Quelle Fürth) 2:34:36, 5. Egerer (Ansbach) 2:35:33, 6. Wittmann (Laufarena Allgäu) 2:37:36, 7. Mannweiler (Isartal) 2:41:55, 8. Siegler (Erlangen) 2:42:51, 9. Hauptmann (Regensburg) 2:44:16, 10. Zimmermann (FC Ebershausen), ... 17. und unterfränkischer Meister Endres (SV Frankenheim) 2:48:57, 18. Scherer (TSG Kleinostheim) 2:49:17, 19. Eckert 2:50:31, 21. Trump (beide SV Frankenheim) 2:51:01.

    Frauen: 1. Mamo (Äthiopien) 2:54:08, 2. und bayerische Meisterin Ramsauer (Quelle Fürth) 2:59:32, 3. Haderlein (Kemmern) 3:02:31, 4. Decker (Augsburg) 3:18:06, 5. Schmidt (Habichtswald) 3:18:40, 6. Graf (Regensburg) 3:20:24, 7. und unterfränkische Meisterin Ujhelyiova (Stadtmarathon Würzburg) 3:23:34, 8. Horbaschek (Buchloe) 3:26:12, 9. Chernick (Erlangen) 3:25:44, 10. Sattler (Nürnberg) 3:26:18, ...12. Michels (Stadtmarathon Würzburg) 3:30:57, 15. Luksche (SV 05 Würzburg) 3:37:36, 16. Pawlik (RV Külsheim) 3:37:47, 17. Böhm (TV Ochsenfurt) 3:42:04.

    Halbmarathon

    Männer: 1. Ereng 1:02:54 Stunden (Streckenrekord), 2. Kimaiyo 1:02:54, 3. Mburugu (alle Kenia) 1:02:54, 4. Kassa (Äthiopien) 1:05:07, 5. Stöckert (TSV Ostheim) 1:05:09, 6. Kibet (Kenia) 1:06:10, 7. Elanso 1:06:57, 8. Seboka 1:10:21, 9. Alemu 1:10:29, 10. Tadege (alle Äthiopien) 1:13:35, ...12. Wetteskind (DJK Schweinfurt) 1:15:48, 14. Stubenrauch (RSV Wollbach) 1:18:10.

    Frauen: 1. Macharia 1:13:37 (Streckenrekord), 2. Kiprotich 1:14:52, 3. Koech (alle Kenia) 1:14:59, 4. Boku 1:15:47, 5. Bulbula 1:19:17, 6. Amesh (alle Äthiopien) 1:19:34, 7. McParland (Großbritannien/Würzburg) 1:30:40, 8. Enders (TSV Ostheim) 1:31:07, 9. Henn (Bremen) 1:31:38, 10. Grosskopff (Tübingen) 1:32:01, 11. Fischer (Bad Königshofen) 1:33:50, 12. Karl (TV Ochsenfurt) 1:34:03, 15. Scheckenbach (TSV Röttingen) 1:35:40.

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