Basketball
Zweite Bundesliga ProA, Männer
s. Oliver Baskets Würzburg – Saar-Pfalz Braves (Sonntag, 16 Uhr, s. Oliver Arena)
Wegweisende Wochen sind es, die den Zweitliga-Korbjägern der s. Oliver Baskets (2. Platz/27 Punkte) sprichwörtlich ins Haus stehen. Denn mit den Saar-Pfalz Braves (6./22) am morgigen Sonntag um 16 Uhr, den Kirchheim Knights (3./25) exakt 14 Tage später und den GiroLive Ballers Osnabrück (10./21) Ende Februar gastieren, gemessen an deren bisherigen Saison-Niederlagen, drei unmittelbare Verfolger in den nächsten vier Heimpartien in der s. Oliver Arena. „In diesen Partien müssen wir die Weichen für eine erfolgreiche Rückrunde stellen. Wir haben gesehen, dass uns die Anfangs-Erfolge viel Energie für den weiteren Hinrunden-Verlauf gegeben haben. Für die zweite Saisonhälfte brauchen wir wieder einen guten Auftakt, um den Schwung bis zum Ende mitzunehmen“, sagt Baskets-Flügelspieler Michael Fleischmann.
Sieben Spiele Zwangspause
Der 24-Jährige fiebert dem Rückrunden-Start gegen die Saarländer besonders entgegen. Die ersten sieben Saisonpartien musste Fleischmann die Erfolge des Teams von der Auswechselbank verfolgen. Ein im Vorbereitungsspiel in Nürnberg Mitte August erlittener Innenbandriss im Knie zwang ihn zu einer fast dreimonatigen Zwangspause. Der Weg zurück ins Team war kein leichter, die Leistung noch nicht konstant, durchschnittlich 10:47 Spielminuten stehen für ihn bei seinen bisherigen sieben Einsätzen zu Buche. „Die zweite Halbserie will ich angreifen, sie ist auch für mich persönlich richtungsweisend.“
Die Chance, sich zu beweisen, dürfte Fleischmann die nächsten Wochen jedenfalls bekommen. Denn nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Dimitry McDuffie (lesen Sie dazu auch den untenstehenden Info-Kasten) wird Spielzeit frei werden. Bekanntermaßen müssen in der ProA jederzeit zwei deutsche Korbjäger gleichzeitig auf dem Spielfeld stehen.
„Die zweite Halbserie will ich angreifen, sie ist auch für mich persönlich richtungsweisend.“
Michael Fleischmann, Flügelspieler der s. Oliver Baskets
„Nach Dimis Ausfall muss jeder von uns zupacken und nochmal eine Schippe drauflegen“, fordert der 2,09-Meter-Mann, der trotz seiner Größe nicht unter den Körben, sondern eher auf der großen Flügelposition zu Hause ist und seine Stärken von jenseits der 6,75-Meter-Linie hat. Letzte Saison verwandelte Fleischmann für ProB-Ligist Baskets Braunschweig 73 seiner 174 Drei-Punkte-Würfe. Den Baskets-Anhängern dürfte dabei sein Auftritt in Würzburg noch in Erinnerung sein, als Fleischmann im ersten Viertel alle vier Dreier-Versuche im Baskets-Korb versenkte.
Bei den Niedersachsen war er mit durchschnittlich 13,0 Punkten, 4,3 Rebounds und 42 Prozent verwandelter Drei-Punkte-Würfe ein Leistungsträger. Bei Kooperationspartner und Erstligist Phantoms Braunschweig kam er trotz Doppel-Lizenz allerdings nicht zum Zug. Der Wechsel zu den s. Oliver Baskets war da der logische Schritt in seiner Karriereplanung. „Dass ich Braunschweig ausschließlich ProB gespielt habe, war so abgesprochen. Ich bin nicht jemand, der großen Träumen hinterherläuft, sondern sich Schritt für Schritt entwickeln und ausloten will, wo seine Grenzen liegen. Momentan bin ich mir sicher, dass ich sie noch nicht erreicht habe. Mal schauen, wie weit es mich trägt, am liebsten natürlich bis ganz nach oben“, sagt der gebürtige Suhler, dessen Freundin Laila an der Uni Würzburg Soziale Arbeit studiert, mit einem Augenzwinkern.
Dass der Sprung ins Basketball-Oberhaus zunehmend zum Thema wird, ist auch Fleischmann nicht entgangen. Und während die Klub-Verantwortlichen noch vorsichtig von der ersten Liga sprechen, gibt sich Fleischmann selbstbewusst. „Ich denke, wir haben bewiesen, dass wir uns vor niemanden in der Liga zu verstecken brauchen. Wir sind zu Hause noch ungeschlagen, das ist schon eine Ansage.“ Und so ist auch die Vorgabe für die anstehende Begegnung gegen die Saar-Pfalz Braves klar umrissen: Den Heim-Nimbus mit 17 Siegen in Serie verteidigen und einen direkten Konkurrenten um einen der beiden ersten Plätze abschütteln. „Die Niederlage in Chemnitz letztes Wochenende war ein leichter Rückschlag, aber das kann passieren. Jetzt müssen wir wieder in die Spur zurückfinden“, sagt Fleischmann.
McDuffie fällt lange aus
Hiobsbotschaft für Basketball-Zweitligist s. Oliver Baskets Würzburg. Der Tabellen-Zweite muss mindestens bis Mitte März auf Flügelspieler Dimitry McDuffie verzichten. Der 21-Jährige war bereits Anfang Dezember in einem Testspiel gegen Erstligist Ludwigsburg umgeknickt, hatte die folgenden Partien aber noch unter Schmerzen gespielt. Die letzten drei Partien vor Weihnachten musste der 21-Jährige allerdings schon pausieren, nun wurde der letztjährige „ProB-Youngster des Jahres“ am lädierten Knöchel operiert und fällt mehrere Wochen aus. Dagegen hat Frieder Dieselhorst, der zuletzt wegen Rückproblemen aussetzen musste, in dieser Woche wieder das Training aufgenommen und wird am Sonntag im Kader der Baskets stehen.