Sie waren mit die Ersten, die in Würzburg ihre Gegner im JuJutsu auf die Matte schickten: Heiner Schreckenberger und Edgar Herget sind Dan-Träger der ersten Stunde in der JuJutsu-Abteilung des SC Heuchelhof. Und die feiert am heutigen Montag ihren 25. Geburtstag.
„Wir waren einer der ersten Vereine in Würzburg, die JuJutsu angeboten haben“, sagt Edgar Herget, JuJutsu-Trainer des SC Heuchelhof. „Der SV Oberdürrbach richtete etwa um die gleiche Zeit eine JuJutsu-Abteilung ein. Wer aber zuerst da war, kann man nicht so genau sagen“, sagt Eva Straub, Abteilungsleiterin beim SV Oberdürrbach. Doch während bei anderen Vereinen die Trainer wechselten, ist beim SC Heuchelhof das Trainerteam seit 25 Jahren mit Schreckenberger und Herget unverändert.
Mit der neuen Sportart, einer Mischung aus Kampfsportarten wie Karate, Judo oder Escrima, traf man in den 80ern den Geschmack der Zeit. Schnell war die Hallenkapazität des Judoclubs Würzburg, zu dem man ursprünglich gehörte, erschöpft. „35 bis 40 Mann beim Training, da platzte die Halle aus den Nähten“, sagt Herget.
Da passte es, dass der SC Heuchelhof eine nagelneue Dreifachturnhalle zur Verfügung hatte und nach einer Kampfsportabteilung suchte. „Wir schlossen uns dem SCH an und konnten in der neuen Halle sogar eine Trainingseinheit mehr als vorher anbieten.“ Diese Einheit ist auch geblieben, als man 2002 in die Turnhalle des Sieboldgymnasiums umsiedelte.
Montag, Mittwoch und Freitag trainieren seitdem Erwachsene und Jugendliche ab zwölf Jahren die Kampfsportart, die Edgar Herget so fasziniert. „Seit meinem 15. Lebensjahr mache ich Kampfsport, habe Karate und Judo trainiert, aber das wurde mir schnell zu einseitig.“ JuJutsu sei eine Art Zehnkampf des Kampfsports. „Hier gibt es Elemente des Boxens wie des Kickens. Man verteidigt sich auch mit Waffen“, sagt Herget. Und, vielleicht das Faszinierendste: „JuJutsu wird immer weiter entwickelt und verbessert.“
Herget steht in Würzburg mit seiner Leidenschaft nicht alleine. Mittlerweile gibt es fünf Vereine, die JuJutsu anbieten und teilweise bei Wettkämpfen sehr erfolgreich sind. „Bei uns wird größeren Wert auf die Selbstverteidigung als auf Wettkämpfe gelegt“, sagt er. Weshalb auch Anfänger gerne gesehen werden. Um erfolgreich zu sein, müsste man schon Kinder trainieren und das lehne er ab. „Um Kampfsport auszuüben, braucht man eine gewisse geistige Reife.“ Er könne es nicht verantworten, Kinder zu trainieren, die dann auf dem Schulhof ihre Kameraden verhauen.