Lange musste die U 23 des FC Würzburger Kickers um den zwölften Saisonerfolg zittern. Erst in der Schlussphase schafften es die „kleinen Rothosen“, ihre spielerische Überlegenheit gegen den Tabellenvorletzten aus Erlenbach auch in Tore umzumünzen. Zwar stand am Ende ein souveräner 3:0-Erfolg gegen das Kellerkind, allerdings hatte dieser die Elf von Trainer Claudiu Bozesan mehr Mühe als erwartet gekostet.
Nach dem überraschend deutlichen 0:3 gegen Eltersdorf in der Vorwoche änderte Bozesan seine Startelf auf zwei Positionen. Für Moritz Lotzen und Dominik Wüst rückten Can Sakar und Dino Kardovic in die Anfangsformation.
Von Beginn an erarbeiteten sich die Gastgeber ein optisches und spielerisches Übergewicht. Der Ball lief flüssig durch die Reihen der Rothosen, nur der letzte Pass kam oftmals zu ungenau. So auch nach rund zehn Minuten, als Kapitän Sebastian Fries in Rücklage eine Vorlage von Leon Volz über den Balken schoss. Durch geschickte Raumaufteilung schafften es die robust verteidigenden Gäste immer wieder, die jungen Kickers am kontrollierten Abschluss zu hindern. Auch Sakars abgefälschter Freistoß landete über dem Querbalken.
Allerdings beschränkte sich der Tabellenvorletzte nicht nur aufs Verteidigen, sondern zeigte auch nach vorne gefällige Kombinationen. Eine davon hätte nach rund einer halben Stunde beinahe zur Führung geführt. Arwed Kellner hatte Damien Letellier auf die Reise geschickt, der sich gegen Lukas Boateng durchsetzte, aber in Schlussmann Jan Nirsberger seinen Meister fand.
Auf der anderen Seite klärte SV-Keeper Alpay Sevim gegen Kardovic, und Cakar vergab aus 30 Metern, ehe es ohne Tore in die Kabinen ging. Ein Halbzeit-Resultat, mit dem Kickers-Coach Bozesan alles andere als zufrieden war: „Uns hat vor dem Tor die letzte Konsequenz gefehlt. Wir hätten aufgrund unserer Dominanz bereits vorne liegen müssen.“
Treffer jedoch blieben zunächst auch nach dem Seitenwechsel Mangelware. Zwar sorgten die beiden eingewechselten Wüst und Lotzen für frischen Wind, deren Abschlüsse gerieten allerdings ebenfalls zu ungenau. Die Rothosen agierten weiter überlegen, versuchten vieles, nur ein Tor wollte nicht gelingen. Erneut scheiterte Wüst, diesmal am aufmerksamen Sevim, und Lotzen wiederum schoss dem Schlussmann das Leder direkt in die Arme.
Sonderlob für Keeper Nirsberger
Erlenbach hielt zwar weiter couragiert dagegen, trat offensiv aber kaum in Erscheinung. Lediglich der erfahrene Giulio Fiordellisi gab zwei Warnschüsse ab. Dennoch hätten die Gäste den Spielverlauf beinahe auf den Kopf gestellt. Nach einem feinen Schnittstellenball war Patrick Badowski durch, scheiterte aber an FWK-Keeper Nirsberger, der sich hernach ein Sonderlob seines Trainers abholte: „Jan hat zweimal hervorragend gehalten und den Sieg gesichert.“
Denn seine Kollegen nutzten in der Schlussphase die Vorlage ihres Schlussmannes und fuhren einen deutlichen Erfolg ein. Erst verwertete Boateng eine perfekte Hereingabe von Dennis Schmitt. Nur 70 Sekunden später erhöhte Franko Uzelac nach Foul an Wüst vom Elfmeterpunkt. Damit war die Moral der Erlenbacher gebrochen, und Wüst legte in den Schlussminuten sogar noch den dritten Treffer nach. „Wir haben überlegen gespielt, aber versäumt, uns früher zu belohnen. Am Ende war es ein verdienter Sieg, weil wir spielerisch klar besser waren“, war Bozesan mit großen Teilen der Darbietung seiner Elf einverstanden. Damit knackte die Kickers-Reserve zugleich die 40-Punkte-Marke.
Die Statistik des Spiels FC Würzburger Kickers II – SV Erlenbach/Main 3:0 (0:0) Würzburg: Niersberger – Boateng, Volz, Koller, Uzelac, Schmitt, Schnell-Kretschmer, Kardovic (71. Ünlücifci), Sakar (46. Lotzen), Fries, Jeni (37. Wüst).
Erlenbach: A. Sevim – Letellier, Krug, Fiordellisi, Tschumak (85. O. Sevim), Erdem, Eren (78. Akcay), Hörst, Badowski (23. Taut), Fleckenstein, Kellner.
Tore: 1:0 Boateng (76.), 2:0 Uzelac (78., Foulelfmeter), 3:0 Wüst (88.).
Gelbe Karten: Koller, Uzelac, Schmitt, Lotzen – Sevim, Kellner.
Schiedsrichter: Arnold (Langenleiten).
Zuschauer: 100.