Basketball
Oberliga Nord Männer
TG Würzburg II –
TV Marktheidenfeld 86:74 (20:13, 17:16, 33:14, 16:32)
Die Basketball-Männer der TG Würzburg II haben das Spitzenspiel der Oberliga Nord gegen Aufstiegskonkurrent TV Marktheidenfeld aufgrund einer deutlichen Leistungssteigerung nach der Pause völlig verdient gewonnen und bleiben somit Tabellenführer.
Manchmal führt ein Ergebnis zu zwei Sichtweisen. „Das war ein entscheidender Schritt Richtung Meisterschaft“, glaubte Würzburgs Trainer Amir Tabrizi nach dem 86:75-Erfolg seiner TGW. Sein Gegenüber Uwe Rothang dagegen wollte davon nichts wissen: „Das ist keine Vorentscheidung. Dies Saison ist lang und es gibt noch das Rückspiel.“ Vielmehr beschäftigte ihn ohnehin die Verletzung seines Top-Scorers Virginijus Zilinskas, der nach dem Abpfiff über Taubheitsgefühle in Gesicht und Arm klagte.
Emotionslos zeigte sich derweil das Gästeteam in der entscheidenden Phase der Partie, als die Würzburger zwischen Minute 25 und 30 von 54:41 auf 70:43 davonzogen und so das Spiel vorzeitig entschieden. „Da haben wir uns irgendwie aufgegeben“, ärgerte sich Rothang. „Warum, ist mit rätselhaft. Aber wir haben da fünf, sechs Minuten einfach nichts gemacht.“
Zur Pause war der Gast beim Stand von 37:29 noch in Reichweite der TGW, die stark begonnen hatte und im ersten Viertel schnell mit 13 Punkten vorne lag. „Danach habe ich durchgewechselt“, beschrieb Tabrizi die Gründe für eine zwischenzeitliche Schwächephase, in der der Gast sogar mit 22:21 in Führung gehen konnte (13.). „Ich wollte jedem meiner Akteure Einsatzzeit geben, dadurch haben wir unseren Rhythmus verloren.“
Den fanden die Würzburger aber nach der Halbzeit schnell wieder, agierten nun konzentriert, holten, angetrieben von ihrem mit 25 Punkten besten Werfer Christoph Horzella, endlich mehr Rebounds und leisteten sich weniger Fehlversuche als noch in Hälfte eins. So boten sie gar den einen oder anderen Leckerbissen – vom feinen Dunk über Steels bis zum Dreier von kurz hinter der Mittelinie.
Vor allem in der Defense wusste die TGW zu überzeugen. Marktheidenfeld kam mit dem aggressiven Pressing der Gastgeber nie zurecht, wenngleich TV'ler Eduard Fischer in den ersten Minuten des letzten Viertels zu sechs (!) Dreiern kam, so dass Ex-Profi Marko Laine sich nochmals seines Trainings-Shirts entledigen und den Gäste-Dreierspezialist aus dem Spiel nehmen musste. „Wir haben viele Bälle leicht verloren, keinen guten Spielaufbau und kaum gute Positionen gefunden“, monierte Rothang. „Wir haben Marktheidenfeld zu Fehlern gezwungen. Das Konzept ist aufgegangen. Ich bin zufrieden“, konstatierte derweil Tabrizi. „Der Sieg war souverän und verdient.“ Da waren sich beide Trainer einig.
Würzburg: Beuschlein 14, Bogar 2, Dworok 15, Firlus 3, Hofmann, Horzella 25, Kocina 10, Laine 11, Lutz, Obermeier 3, Papay 3, Schüll.
Marktheidenfeld: D. Barthel 3, J. Barthel 10, Bloch 8, Englert 2, Fischer 26, Hock, F. Schnellbach, J. Schnellbach 12, Zilinskas 14.
Spielfilm: 9:5 (6.), 20:13 (10.), 21:22 (13.), 24:27 (15.) 37:29 (20.), 54:41 (26.) 70:43 (30.), 81:68 (36.) 86:75 (40.). Schiedsrichter: Erlwein/Markhot (Nürnberg). Zuschauer: 100.