Oh doch, es gab mal eine Zeit, in der sich ein Thomas Bach noch einigermaßen ungezwungen und locker sogar über ein leidiges Thema wie Doping äußern konnte – wobei locker zu sein schon seinerzeit nicht seine kennzeichnende Stärke war. „Womit dopen Sie sich persönlich?“, lautete die artige Frage für eines der damals in allerlei Postillen üblichen „Selbstporträts“ im Juli des Jahres 1991. Bach war gerade als einfaches deutsches Mitglied recht jung ins Internationale Olympische Komitee berufen worden, die unter ihrem Kürzel „IOC“ berühmt-berüchtigte Altherren-Funktionärsriege, und schaute den Fragesteller an, als wolle er ihm von hinterm Schreibtisch eine süffige Parade Riposte verpassen, eine Konterattacke nach feinster Fechtermanier. Dann aber besann er sich auf jenen freundlicheren, heiter-distanzierten Tonfall mit Taubertäler Klangfärbung, die nach wie vor bei ihm durchdringt, wenn die Bürde des Amtes abfällt und der Charakter der Unterhaltung ein privaterer wird.
Würzburg