Basketball
DBB-Pokal Frauen, 2. Runde
DJK Don Bosco Bamberg – TG Ladybaskets Würzburg 57:56
Zweite Bundesliga Süd Frauen
TG Ladybaskets Würzburg – KuSG Leimen
(Sonntag, 15.45 Uhr, Feggrube)
Auf den ersten Blick war diese Partie nichts anderes als eine lästige Pflichtaufgabe. Der Zweitliga-Zweite aus Würzburg beim Regionalligisten in Bamberg – und das zwischen den beiden Partien gegen die Zweitliga-Spitzenteams aus Grünberg am vergangenen Sonntag (68:65) und am kommenden Sonntag gegen Leimen. Doch die Pflichtaufgabe ging daneben. Nun hofft Ladybaskets-Trainer Christian Recker, dass die knappe 56:57-Pokalniederlage beim Außenseiter vor dem Gipfeltreffen mit dem Tabellenführer und Aufstiegsfavoriten nicht die Wende zum Schlechten bedeutet.
Man muss Christian Recker schon ganz genau zuhören, um zu merken, wie sehr ihn das 56:57 vom Mittwochabend wurmt. Der 25-Jährige Trainer-Novize spricht am Tag nach der Niederlage – es war seine allererste als Trainer bei den TGW-Frauen – im ruhigen, freundlichen Tonfall: „Manchmal“, sagt er, „bringt einem eine Niederlage mehr Erkenntnisse als ein deutlicher Sieg. Wir haben viele einfache Dinge falsch gemacht.“ Der verärgerte Unterton ist bei aller Freundlichkeit zu hören, die Vorfreude auf den Zweitliga-Vergleich mit dem Spitzenreiter ist Recker trotzdem anzumerken: „Wenn wir gegen Leimen wieder die gute Leistung aus den ersten Spielen dieser Saison zeigen, bin ich der zufriedenste Trainer der Welt,“ sagt er und man möchte es ihm tatsächlich abnehmen.
Als die Würzburgerinnen in der vergangenen Saison in die Aufstiegsrunde gestartet waren, wurde Christian Recker zum zweiten Mal Trainer bei den Ladybaskets. Zu Saisonbeginn hatte er sich zunächst nach wenigen Wochen zurückgezogen, „wegen eines Rückschlags an der Uni“, wie er sagt. Trotzdem haben sie bei der TGW auf seine Rückkehr gewartet. Man vertraut auf den Lehramtsstudenten (Sport, Deutsch, Sozialkunde), dessen Trainer-Talent Ex-Männer-Bundesliga-Trainer Klaus Perneker beim TSV Wiesentheid entdeckte. Recker, gebürtiger Würzburger, wohnhaft in Ochsenfurt, spielte in Wiesentheid unter Perneker. „Wir sind auf einer Wellenlänge, haben oft die gleichen Ideen“, sagt Recker über Perneker, der ihn während der Partien auf der Trainerbank unterstützt: „Das wäre auch nicht möglich, wenn wir uns nicht so gut verstehen würden.“ Beim Training ist Recker freilich meist alleine verantwortlich.
Schnell und attraktiv, soll das aussehen, was die Würzburgerinnen in den Zweitliga-Partien zeigen, da sind sich Perneker und Recker einig: „Damit das klappt, müssen wir in der Verteidigung diszipliniert und engagiert auftreten, um erst einmal an den Ball zu kommen. Das hat in den ersten Partien ganz gut geklappt.“ Ähnlich soll es auch gegen die KuSG Leimen, die ebenso wie die Würzburgerinnen die vier ersten allesamt Partien gewonnen hat, laufen: „Diesmal“, stellt Recker jedoch fest, „sind wir Außenseiter. Aber wie man einen Favoriten überrascht, hat uns Bamberg ja vorgemacht.“