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"Von wegen viel im Arm und wenig im Kopf!"

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"Von wegen viel im Arm und wenig im Kopf!"

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    Strahlende Europameister: Susanne Steidle und Siegmund Schiebe vom SV Würzburg 05.
    Strahlende Europameister: Susanne Steidle und Siegmund Schiebe vom SV Würzburg 05. Foto: FOTO KAI DUNKEL

    Susanne Steidle strahlt immer noch, auch wenn ihr Erfolg bei der Europameisterschaft schon einige Tage alt ist. "Ich bin immer noch sehr stolz", sagt die 42-jährige. "Und mein Trainer auch." Der ist übrigens auch ihr Ehemann. Vor knapp sechs Jahren haben sich beide beim SV 05 kennengelernt. Sport und Liebe verbindet sie seitdem, schließlich fordert das Training viel Zeit und Disziplin. Fünfmal die Woche trainiert Steidle, vor Wettkämpfen stellt Gatte und Trainer Wolfgang einen individuellen Zwölf-Wochen-Plan auf.

    "Ich bin pflegeleicht", sagt die Zahnarzthelferin, die über das Rudern - wo sie übrigens im Doppel-Zweier 1998 Weltmeisterin wurde - zum Kraftsport kam. "Das ist sicher nicht jedermanns Sache, aber mir gefällt es von der Entwicklung der Kraft und des Körpers her", sagt sie mit einem Lächeln, das eventuell vorhandene Klischees bei Seite wischt. "Von wegen viel im Arm und wenig im Kopf!" Da nickt auch Siegmund Schiebe, der mit seinen 52 Jahren noch immer ein großes Ziel vor Augen hat: "Ich will einmal Weltmeister werden", sagt er. Alle anderen Titel hat Schiebe längst gewonnen. Über Freunde ist er vor Jahrzehnten zum Kraftsport gekommen. "Und das Eisen lässt mich seitdem nicht mehr los!"

    Nach wie vor misst er sich auf internationalen Titelkämpfen mit Konkurrenten seiner Alters- und Gewichtsklasse und in der Bundesliga für die SG Randersacker gar mit wesentlich jüngeren. "Da bin ich ein Leih-Heber", lacht er, der bei der EM stattliche 715 Kilogramm bewältigt und nach eigener Einschätzung immer noch "Luft nach oben" hat. "Ich will meine Grenzen erfahren. Wissen, wo es aufhört. Aber ich bin bis jetzt noch nicht am Ende angelangt."

    Auch Susanne Steidle will weitermachen. "Es macht mir einfach Spaß. Und es ist ein Kampf der besonderen Art. Man braucht jede Menge Überwindung, um gegen das Eisen zu bestehen." Bei der EM hat sie es einmal mehr geschafft, mit 165 Kilo im Kniebeugen sogar einen deutschen Rekord aufgestellt - insgesamt in allen drei Disziplinen 440 Kilogramm gemeistert. Und das, obwohl sie vor dem Wettkampf Baldrian nehmen musste. "Ich bin da immer noch aufgeregt", gibt sie mit einem Augenzwinkern zu. Jetzt ist sie wieder ganz ruhig, freut sich auf das Training und die Zeit zu Hause mit dem Ehemann. "Daheim ist der Sport tabu", sagt sie, schaut ihren Wolfgang an, zeigt auf die Geräte in der Trainingsräumen und flachst: "Die Dramen spielen sich hier drin ab."

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