TC Weiß-Blau Würzburg – TC Radolfzell
(Sonntag, 11 Uhr, Anlage an der Mergentheimer Straße)
Bekanntlich ist es für einen Aufsteiger oft leichter, sich zunächst irgendwie in der höheren Klasse zu halten, als im zweiten Jahr diese Leistung erneut zu bestätigen. Die Frauen des TC Weiß-Blau Würzburg bestanden ihre erste Saison in der zweiten Bundesliga im Vorjahr bravourös auf dem dritten Platz in der Endabrechnung und sind auch heuer schon einen Schritt zumindest in die angepeilte Richtung Klassenerhalt gegangen. Sie landeten zum Saisonauftakt einen 6:3-Sieg gegen die TGS Bieber Offenbach. Eine Begegnung zum Warmwerden, bevor die erste Herkulesaufgabe am Sonntag auf heimischer Anlage gegen das Team des TC Radolfzell zu bewältigen ist, das immerhin dem Favoriten TC BASF Ludwigshafen ein Bein stellte.
Aber die Teamkolleginnen von Mannschaftsführerin Aline Staudt sind guter Dinge, wohl wissend, dass sie den Winter über noch besser und härter als die Jahre zuvor trainiert haben. „Goran hat uns ganz schön hart rangenommen“, bestätigten Sofia Raevskaia und Giulietta Boha unisono die vom WB-Cheftrainer Goran Popov auferlegten harten Leibesübungen während der kalten Jahreszeit.
Sie sehen es als gutes Omen an, dass mit Raevskaia die frisch gekürte unterfränkische Tenniskönigin nebst Vizemeisterin Staudt in den eigenen Reihen aufschlägt. Die Aufregung hält sich heuer auf jeden Fall in Grenzen, ist der Start in die Saison doch nicht mit so vielen Unbekannten verknüpft wie nach dem Aufstieg 2014.
„Wir wissen, dass wir bestehen können und das hilft ungemein“, lautet der Tenor des Kaders, der bis auf Wechsel in der Reihenfolge der Positionen innerhalb des Teams in der selben Besetzung wie im Vorjahr antritt. Ein Zeichen dafür, dass die Tennisprofis Würzburg als ein angenehmes Pflaster empfinden. Besonders die Kroatin Tena Lukas (Nr. 2, WTA 265) zieht es gerne nach Unterfranken, feierte sie 2015 in Aschaffenburg doch den größten Erfolg ihrer Karriere. Sie gewann die mit 25 000 Dollar dotierten Schönbusch Open. Ihre bislang beste Platzierung in der Weltrangliste erreichte sie im Einzel Ende September 2015 mit Rang 262 und im Doppel mit Rang 491 im Februar 2016. An der Spitze steht wie gehabt die Russin Ekaterina Alexandrova (WTA 229), die in der Weltrangliste noch nie besser geführt war als aktuell. Beatriz Garcia-Vidagany (Nr.
3), die ehemalige Nummer 130 der Welt Maria-Fernanda Alves (Nr. 4), Evgeniya Pashkova (Nr. 5) folgen auf den weiteren Positionen, bevor Aline Staudt als erste Deutsche das bewährte Quartett bestehend aus Giulietta Boha, Sofia Raevskaia und Steffi Fetzer anführt. Sie wollen beim ersten Heimspiel hochkonzentriert zur Sache gehen und die Gegnerinnen keineswegs unterschätzen.
Der TC Radolfzell aus der Wahlheimat von Steffi Fetzer, die mittlerweile in Konstanz am Bodensee lebt, schaffte als südwestdeutscher Mannschaftsmeister den Aufstieg in die zweite Bundesliga. Aber in der Vergangenheit feierte der Klub weit größere Erfolge: den Aufstieg in die erste Frauen-Tennisbundesliga. Dort holte das Team 2010 und 2011 die deutsche Mannschaftsmeisterschaft. Damals mit dem heutigen Aushängeschild des deutschen Frauentennis Angelique Kerber an der Spitze. Bleibt abzuwarten, in welcher Besetzung die Badenerinnen antreten. „Davon lassen wir uns aber nicht beirren“, haben Staudt & Co. ihr Ziel fest vor Augen, denn sie wollen Punkte einfahren, um dem weiteren Saisonverlauf gelassen entgegensehen zu können.
Die Teams in der zweiten Bundesliga Süd
Die Liga besteht aus sieben Vereinen, von denen drei aus Bayern (TC Weiß-Blau Würzburg, TC GW Luitpoldpark, Aufsteiger Münchner Versicherungs Team TCG), zwei aus Hessen (TC Olympia Lorsch, TGS Bieber Offenbach), einer aus Rheinland-Pfalz (BASF TC Ludwigshafen) und einer aus Baden-Württemberg (Aufsteiger TC Radolfzell) kommt. Während Ludwigshafen auch heuer wie schon im letzten Jahr den nächsten Angriff zum Aufstieg starten wird, geht es für alle anderen Teams in erster Linie um den Klassenerhalt.
TC Weiß-Blau Würzburg: Im zweiten Jahr in der zweiten Bundesliga behaupten wollen sich Ekaterina Alexandrova, Tena Lukas, Beatriz Garcia-Vidagany, Maria-Fernanda Alves, Evgeniya Pashkova, Aline Staudt, Giulietta Boha, Sofia Raevskaia, Stefanie Fetzer. TC Radolfzell: Der Aufsteiger feierte mit dem Sieg gegen Ludwigshafen einen gelungenen Einstand in der Liga. Diese Saison schlagen Ekaterina Bychkova, Karolina Muchova, Steffi Bachofer, Nicole Melichar, Marta Domachowska, Caroline Werner, Alice Violet, Zuzana Kucova, Lenka Tvarovskova auf. Münchner Vers.
Team TCG: Der zweite Aufsteiger vom TC Großhesselohe geht mit nur einer Neuverpflichtung im Vergleich zur Meistermannschaft 2015 in der Regionalliga an den Start Jesika Maleckova, Neuzugang Valentyna Ivakhnenko, Martina Borecka, Pernilla Mendesova, Cornelia Lister, Verena Meliss, Tina Pisnik, Melanie Hafner, Anna Geißler. TC Olympia Lorsch: Die Hessinnen werden alles daran setzen nicht wie im vergangenen Jahr in den Abstiegsstrudel zu rutschen. Dafür sorgen wollen Sofia Shapatava, Andrea Gamiz, Doroteja Eric, Erna Mikulcic, Natalia Siedliska, Iona Raluca Olaru, Vanessa Pinto, Kimberley Zimmermann, Charlotte Römer, Giulia Sussarello, Lisa Brinkmann. TGS Bieber Offenbach: In der vergangenen Saison immer nah am Abstieg wurde der Kader mit vier Französinnen aufgerüstet und tritt mit Nastja Kolar, Margarita Lazareva, Irina Bremond, Elixane Lechemia, Lea Tholey, Youlia Fedosseeva, Michelle Janis, Ann-Christin Nilsson, Larissa Karl, Jolina Feger, Kim Berghaus an. BASF TC Ludwigshafen: Nachdem der Kader 2015 knapp am Aufstieg vorbeischrammte, wird heuer der nächste Versuch gestartet, was ein Blick auf die Meldeliste bestätigt. Die ersten sechs Spielerinnen sind allesamt in der Weltrangliste unter den besten 480 gelistet.
Die Meisterschaft wollen Petra Martic, Tereza Mrdeza, Ana Vrljic, Gioia Barbierie, Katharina Hobgarski, Adriana Lekaj, Nora Niedmers, Alice Balducci. TC GW Luitpoldpark: Der bayerische Traditionsverein setzt an der Spitze auf die bewährten Kräfte Julia Grabher, Dia Evtimova, Julia Thiem gefolgt von Lisa Ponomar, der Kitzingerin Lena-Marie Hofmann, Jade Lewis, Ana Jovanovic, Eva-Marie Voracek.