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Tennis: Kreisklasse 2: „Wenn Dirk spielt, wird gelost“

Tennis: Kreisklasse 2

„Wenn Dirk spielt, wird gelost“

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    Ein Jugend-Bildnis: Dirk Nowitzki als Tennisspieler.
    Ein Jugend-Bildnis: Dirk Nowitzki als Tennisspieler. Foto: Foto: Roland Pleier

    Anfangs hielt es Alexander Wartensleben für einen Scherz. „Ich musste schmunzeln“, gibt der 16 Jahre alte Tennisspieler in Diensten des TSV Kleinrinderfeld zu: „Klar habe ich mir die Meldungen unserer Gegner angesehen. Und ein wenig enttäuscht war ich dann doch, dass wir gleich am ersten Spieltag bei der TG Würzburg ran müssen.“ Denn die Nennliste beim Klub von der Mergentheimer Straße wird prominent angeführt: Basketball-Profi Dirk Nowitzki steht auf Position eins. „Ich hielt es für vage, dass er in der untersten Klasse tatsächlich zum Schläger greift“, sagt Wartensleben, ehe ihm klar wird, dass es die TGW doch ernst meint. „Dirk will spielen“, sagt Roland Mayer, der mit Nowitzkis Schwester und Beraterin Silke liiert ist, zwei gemeinsame Kinder hat und beim TSV Nördlingen Zweitliga-Basketballer war: „Er ist ganz heiß darauf, dabei zu sein.“ Von der Saisonpremiere gegen Kleinrinderfeld lässt sich der NBA-Star im fernen Dallas per SMS informieren: „Wir haben einen kleinen Live-Ticker organisiert. Dirk will laufend wissen, wie es bei uns läuft“, sagt Mayer.

    Bei Nowitzki läuft es derzeit exzellent. Er hat die Dallas Mavericks mit vier Siegen gegen die Los Angeles Lakers ins Halbfinale der nordamerikanischen Profiliga geführt. „Das heißt aber auch, dass es mit einem Einsatz im Tennisteam eng wird“, sagt Mayer, „wenn es zeitlich noch passt, dann wird er dabei sein. Dann wird hier die Hölle los sein, obwohl wir die Sache eigentlich ziemlich kleinhalten wollten.“ Von kleinen Dingen hält Migo Wiegand ohnehin sehr wenig, der frühere Zweitliga-Basketballer in Diensten der DJK Würzburg und der BV Chemnitz ist der Mann für die markigen Worte: „Jetzt müssen wir den einen oder anderen noch motivieren, bei uns zu spielen. Aber wenn der Dirk spielt, dann wollen plötzlich alle dabei sein. Dann werden wir losen, das haben wir so abgesprochen.“

    Wir, das sind vornehmlich Basketballer. Frühere und aktuelle. Und zwei Fußballtrainer: Martin Lang coacht etwa den Bezirksoberligisten TSV Sulzfeld und siegt an diesem Tag im Duell der Top-Spieler gegen Kleinrinderfeld glatt in zwei Durchgängen. Anton Kramer trat zu Jahresbeginn als Trainer beim Fußball-Landesligisten Würzburger Kickers zurück und fährt jetzt an Position zwei ebenso einen Punkt ein. Beide haben mit Spielführer Mayer Sport studiert und tummeln sich nun gemeinsam mit den Korbjägern auf der roten Asche.

    Seit drei Jahren greifen die Würzburger Basketballer aus Spaß zum Racket, treffen sich im Sommer mit Gleichgesinnten aus Donauwörth, wo Mayers älterer Bruder Hansi Körbe wirft und auch Asse schlägt. „Vor drei Jahren hatten wir die Idee, dass die Basketballer aus Würzburg gegen die Jungs aus Donauwörth Tennis spielen. Seither gibt es diese Challenge – auch Dirk war dabei“, erzählt Mayer vom Anfang: „In Donauwörth haben sie längst auch eine Tennismannschaft gemeldet. Weil es bei der TGW heuer nicht einfach war, wieder ein Männerteam in den Spielbetrieb zu schicken, haben wir's eben gemacht.“

    8:1 endet die Partie gegen Kleinrinderfeld – nur Mayer gibt einen Punkt für den ersten Tabellenführer der Saison ab. „Wenn ich gewusst hätte, dass es so einfach wird“, sagt Wiegand, „dann hätte ich die Meister-T-Shirts gleich mitgebracht.“ Ein Datum hat sich der Spaßvogel vorgemerkt, am 3. Juli findet das Derby auf der anderen Straßenseite bei Weiß-Blau Würzburg IV statt. „Da reisen wir mit einem 60-Sitzer-Bus an, das gehört sich so.“ Vielleicht sitzt dann ja auch Dirk Nowitzki neben Wiegand, Lang, Kramer, Mayer und Co.

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