Ein paar lumpige Zentimeter waren es diesmal, die die Richtung änderten. Der Würzburger FV wähnte sich bereits auf der Überholspur, doch dann blieb der blau-schwarze Tross einfach mit einem Motorschaden auf der Standspur liegen. Dabei schien es doch so, als hätten die Zellerauer ihre in dieser Saison immer mal wieder zur Schau gestellte Lethargie endgültig verloren. Eine gute halbe Stunde lang lief der Ball absolut schnörkellos, das Spiel nach vorne lebte von schon in Vergessenheit geratenen Ideen – und Daniel Donaldson belohnte die Überlegenheit mit seinem frühen Kopfballtor nach nur zehn Minuten. Die Hochrein-Schützlinge stellten eine breite Brust zur Schau, ohne dabei abzuheben. Es machte Spaß, zuzusehen. Da sollte es auch nicht ins Gewicht fallen, dass Bastian Götzfried daneben zielte (21.), Daniel Drenkard (23.) und Tobias Riedner nur das Aluminium trafen und ein Freistoß von David Schmieg zur sicheren Beute von Neudrossenfelds Torwart Matthias Küfner wurde (36.). Doch gerade jene fehlenden Zentimeter zum zweiten Treffer sollten den Unterfranken zum Verhängnis werden. „Wer seine Chancen nicht nutzt, kann auch nicht gewinnen. Das ist absolut enttäuschend“, sagte ein mächtig angefressener Trainer Michael Hochrein später: „Eine gute Mannschaft führt da zur Pause eben 4:0. Aber wir sind eben nicht gut genug.“
FUSSBALL: Landesliga Nord