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Handball: Wie es für die Wölfe nach dem Saisonabbruch weitergeht

Handball

Wie es für die Wölfe nach dem Saisonabbruch weitergeht

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    Winke, winke: Die Saison der 2. Handball-Bundesliga ist für die Rimparer Wölfe nun endgültig vorbei. 
    Winke, winke: Die Saison der 2. Handball-Bundesliga ist für die Rimparer Wölfe nun endgültig vorbei.  Foto: Silvia Gralla

    Die Saison in der 1. und 2. Handball-Bundesliga (HBL) ist wegen der Coronavirus-Pandemie abgebrochen worden. Das haben die 36 Klubs am Dienstag nach einer Abstimmung mit großer Mehrheit beschlossen.

    Kam der Saisonabbruch für die Rimparer Wölfe überraschend?

    Nein, alles andere als das. "Fast alle Verantwortlichen, mit denen ich zuletzt Kontakt hatte, sprachen sich dafür aus", sagt DJK-Trainer Ceven Klatt. Auch Geschäftsführer Roland Sauer hat schon lange mit einem Saisonabbruch gerechnet. Sein Verein hat ebenfalls dafür gestimmt. Kapitän Patrick Schmidt findet, dass dieses Ende absehbar war. "Als Sportler will man natürlich so schnell wie möglich wieder spielen – am liebsten gleich am Abend des 1. September."

    Was bedeutet der Abbruch in sportlicher Hinsicht?

    Die Rimparer schließen die Saison auf dem siebten Platz ab. "Wenn man sieht, welche Mannschaften vor uns stehen – die Bundesliga-Absteiger Gummersbach und Bietigheim, Coburg, Essen, Hamm und Nettelstedt -, können wir damit sehr zufrieden sein", findet Klatt nach seiner ersten Saison als DJK-Coach. In der Rückrunde waren die Wölfe gut in Form. "Ich hätte gerne gesehen, wie die Jungs die Saison zu Ende gespielt hätten. Ein oder zwei Plätze wären wir vielleicht sogar noch weiter nach vorne gerückt", so Klatt.

    Wie viel kostet die Rimparer Wölfe der Saisonabbruch?

    Die offensichtlichsten Verluste sind die ausbleibenden Heimspiel-Einnahmen. Die Wölfe hätten in der s.Oliver Arena noch vier lukrative Gegner gehabt: den HSC 2000 Coburg im Derby, Ex-Champions-League-Sieger HSV Hamburg, den ThSV Eisenach und Hamm-Westfalen. In diesen vier Partien wäre der Zuschauerschnitt womöglich über 2000 gelegen. Sauer beziffert den Umsatz daraus auf über 100 000 Euro. Zumindest sind den Rimparern die weiten Auswährtsfahrten nach Konstanz, Lübeck und Emsdetten erspart geblieben.

    Was ist mit dem Sponsoring?

    Das ist die große Unbekannte. Die Werbeeinnahmen für die so jäh zu Ende gegangene Saison bleiben zwar weitgehend unangerührt. Aber im kommenden Jahr dürften sie geringer ausfallen. "Natürlich müssen jetzt einige unserer Partner erstmal selbst schauen, wie sich die Krise auf ihr Geschäft auswirkt", weiß Sauer. Immerhin habe man nun Gewissheit – und könne in den anstehenden Gesprächen sagen, dass es im September mit der neuen Saison weitergeht. Auch wenn momentan noch unklar ist, wann wieder gespielt werden kann.

    Welchen Einfluss hat die Corona-Pandemie auf den kommenden Etat?

    Der erfahrene Geschäftsführer Sauer schätzt, dass er zwischen 20 und 30 Prozent unter dem jetzigen liegen wird. "Ich muss mit drei Szenarien rechnen: einem halbwegs normalen Saisonbetrieb ab September, Heimspielen mit einem begrenzten Zuschauerkontingent und Geisterspielen bis Jahresende."

    Wie geht es für die Mannschaft der Wölfe jetzt weiter?

    Alle Spieler und der Trainer befinden sich seit dem 1. April in Kurzarbeit. Daran wird sich nach dem erfolgten Saisonabbruch wohl so schnell auch nichts ändern. Ursprünglich hatte Klatt den Trainingsauftakt zur neuen Saison für den 6. Juli angesetzt. Daran will er festhalten, auch wenn sie erst zwei oder drei Wochen später startet als sonst. "Wir müssen nach einer solch langen Pause erst wieder Routine und Struktur reinbekommen", betont Klatt. Für Sauer ist allerdings noch nicht ausgemacht, wann und wie es mit dem Trainingsbetrieb weitergehen kann. "In der Halle ist man ja sehr eng zusammen. Da kommen viele Hygiene-Regeln auf uns zu."

    Auf welche neuen Gegner dürfen sich die Rimparer freuen?

    Zwei bayerische Klubs steigen in die zweite Liga auf: der TuS Fürstenfeldbruck und der TV Großwallstadt. Die Rückkehr des Altmeisters vom Untermain ist aufgrund seiner geographischen Nähe, der ruhmreichen Historie und vielen Verbindungen zwischen beiden Teams sehr lukrativ. Auf der TVG-Facebook-Seite gingen am Dienstagmittag nach der Entscheidung zahlreiche Gratulationen ein. Dafür fällt für die Wölfe in der nächsten Saison das Derby gegen Erstliga-Aufsteiger Coburg weg. Weil es insgesamt vier Neulinge gibt, aber nur drei Vereine die Liga verlassen, hat das Handball-Unterhaus nächste Saison 19 Klubs.

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