Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport Würzburg
Icon Pfeil nach unten

FUßBALL:: Würzburgs OB plädiert für Fußball-Fusion

FUßBALL:

Würzburgs OB plädiert für Fußball-Fusion

    • |
    • |

    Soll man es ein Fußballwunder nennen? Drittligist FC Würzburger Kickers könnte an diesem Samstag mit einem Sieg im letzten Heimspiel gegen Holstein Kiel bereits die Teilnahme an Relegationsspielen um den Aufstieg in die zweite Bundesliga festmachen. Je nach Ausgang der anderen Drittliga-Partien könnten die Würzburger sogar noch auf Platz zwei, der direkt zum Aufstieg berechtigen würde, hoffen.

    Über 7000 Karten haben die Kickers bereits für die Partie abgesetzt. Rund 8200 Tickets können sie an Würzburger Fans verkaufen. Für den Gästeblock können Heimfans keine Karten erwerben. Die ARD wird in einer Konferenzschaltung unter anderem aus Würzburg live im Fernsehen berichten. Anstoß der Partie ist um 13.30 Uhr. Die Anspannung ist Trainer Bernd Hollerbach vor den entscheidenden Wochen der Saison deutlich anzumerken. „Wir sind in einer guten Position“, stellt er fest.

    Die großen Erfolge der Kickers haben der Diskussion um die Zukunft des Würzburger Fußballs erst so richtig losgetreten. Bereits Anfang März war bekannt geworden, dass die Stadt mit Oberbürgermeister Christian Schuchardt an der Spitze, Gespräche über eine Zusammenarbeit oder gar Fusion zwischen den Kickers und anderen Fußballklubs vermittelt hat. Dass dabei neben dem Kreisligisten Post SV Sieboldshöhe, mit dem der Drittligist in Sachen Sportplätze ohnehin bereits zusammenarbeitet, auch Kickers-Erzrivale Würzburger FV am Tisch sitzt, verleiht der Geschichte zusätzliche Brisanz.

    Nun stellt Oberbürgermeister Schuchardt in einem Interview mit dieser Redaktionklar, dass aus seiner Sicht eine Fusion der wichtigsten Würzburger Fußballklubs eine sinnvolle Weichenstellung darstellt: „Ein neuer Name würde sehr stark zur Identitätsstiftung beitragen.“ Dabei denkt der Oberbürgermeister durchaus auch schon an Detailfragen: „Da wird es auch darauf ankommen, wie viel Blau künftig auf dem Trikot ist und wie viel Rot und wie viel Gelb.“

    So könnte das Fusions-Trikot aussehen

    Gerade diese Dinge sind für die Klubs und ihre Anhänger aber von großer Bedeutung. Das wurde auch bei der Mitgliederversammlung der Kickers am Mittwochabend klar. 228 der über 1000 Mitglieder waren gekommen. Die Kickers sind derzeit der mitgliederstärkste Fußballverein Unterfrankens. Michael Schlagbauer, Vorstandsvorsitzender des Klubs, erläuterte, dass man sich in Gesprächen mit anderen Vereinen befinde, „aber wir werden nur zu einer Zusammenarbeit kommen, wenn diese zum Wohl der Kickers ist“. Einen neuen Klub mit neuem Namen kann man sich bei den Kickers nur schwer vorstellen. „Wir werden mit aller Kraft dafür kämpfen, dass Farben, Wappen und Name erhalten bleiben.“ Eine Zusammenarbeit werde es nur zu den Bedingungen der Kickers geben, versprach Schlagbauer – der sich bei der Versammlung nicht der Wiederwahl stellen musste – den Mitgliedern: „Wir werden verhindern, dass der Schwanz mit dem Hund wedelt“, so der Vorstandsvorsitzende.

    Oberbürgermeister Schuchardt sieht derzeit „ein Fenster der Gelegenheiten“ geöffnet. „Würzburg ist eine relativ kleine Großstadt, deshalb müssen die Vereine entscheiden, ob es eine ähnliche Chance wie in Ingolstadt gibt. Dort wurde ein starker Verein gegründet. Solch ein Aushängeschild könnte die Region weiter nach vorne bringen.“ Dass die Stadt, wie in Ingolstadt geschehen, eine Ausfallbürgschaft übernimmt, um den Klub bei Baumaßnahmen am Stadion zu unterstützen, schloss Schuchardt aus. Auch eine Übername des 1967 errichteten vereinseigenen Stadions, in das die Kickers alleine im vergangenen Jahr 1,5 Millionen Euro investierten, durch die Stadt steht für Schuchardt nicht zur Debatte: „Im Rahmen der kommunalen Aufgaben entspricht das nicht unseren Möglichkeiten“, sagt der Oberbürgermeister.

    Ein Kurzkommentar zum Thema

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden