„Er hatte das Bedürfnis, die Teile zu verbinden und nicht zu trennen.“
Eva Dolezalova vom Zentrum für Mediävistik in Prag
„Er dachte nicht nur an seine Amtszeit, sondern darüber hinaus.“
Historikerin Eva Dolezalova
Wer als Besucher durch Prags verwinkelte Gassen spaziert, trifft fast auf jedem Schritt auf das große Erbe Kaiser Karls des Vierten. Da ist der Veitsdom auf dem Burgberg Hradschin, den jedes Jahr Millionen von Touristen besuchen. Anno 1344, ordnete Karl IV. den Bau der Kathedrale an, da war Prag gerade zum Erzbistum erhoben worden. Und am prominentesten und berühmtesten natürlich: die Karlsbrücke mit ihren 16 steinernen 25-Meter-Bögen, die zu ihrer Zeit als ein technisches Wunderwerk galt. 1357 hatte der Kaiser den Grundstein legen lassen, weil die ältere Judith-Brücke von einem Hochwasser weggeschwemmt worden war. Noch heute blickt der Herrscher, dessen 700. Geburtstag an diesem Samstag ansteht, vom Altstädter Brückenturm auf die Passanten hinunter.