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MÜNCHEN: Endlich – eine Weinbar!

MÜNCHEN

Endlich – eine Weinbar!

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    Eine Visualisierung der neuen Weinlounge
    Eine Visualisierung der neuen Weinlounge Foto: Foto: Mayarchitekten.com

    „Dass ich das noch erleben darf“, witzelt Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU). Und tatsächlich: Nach jahrelangen Diskussionen, Streitigkeiten, Verzögerungen und zähen Baumaßnahmen steht der Einzug einer fränkischen „Weinlounge“ unter dem Namen „Frank – die Weinbar“ in die Münchner Residenz vor der Vollendung.

    Der Rohbau des mit rund sechzig Quadratmetern recht kompakten Raumes an der noblen Residenzstraße direkt am Odeonsplatz ist seit kurzem fertiggestellt. Kostenpunkt für den Freistaat als Vermieter laut Finanzminister Markus Söder (CSU): rund eine Million Euro.

    „Es war ein langer Weg“, stöhnt auch Söder. Unter anderem der Denkmalschutz habe Probleme gemacht – schließlich musste in dem historischen Gemäuer die technische Voraussetzung für einen Gastronomiebetrieb geschaffen werden.

    „Was lange währt, wird endlich gut“

    Dem Vernehmen nach hatten aber auch nicht immer alle von Söders Ministerialbeamten das auf ein Versprechen von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) aus dem Jahr 2011 zurückgehende Projekt mit allerletztem Elan vorangetrieben.

    Denn schon Ende 2012 hatte es nach einem bizarren Streit mit den benachbarten „Pfälzer Weinstuben“ über die regionale Wein-Hoheit im Herzen der Landeshauptstadt einen politischen Grundsatzbeschluss gegeben. Doch die Umsetzung stockte und stockte: „Es war am Ende sicher ein, zwei Jahre zu lange“, räumt Hausherr Söder offen ein.

    „Was lange währt, wird endlich gut“, lobt dagegen Frankens Weinbau-Präsident Artur Steinmann: „Allerdings mit der Betonung auf ,endlich‘.“ In fränkischer Eigenregie muss nun noch der Innenausbau gestemmt werden, was rund 400 000 Euro kosten soll. Die Eröffnung ist für Ende September geplant.

    Die Ausbaukosten werden durch zwölf geteilt: Zwei Anteile übernimmt der Weinbauverband, die restlichen zehn Anteile teilen sich zehn fränkische Winzer, die an der Weinbar beteiligt sind: Winzergemeinschaft Franken, Divino Nordheim, Winzer Sommerach, Juliusspital, Castell, Wirsching (Iphofen), Höfling (Eußenhausen), Römmert (Volkach), Wischer (Nordheim) und Meintzinger (Frickenhausen).

    Investitionen in den Frankenwein lohnen sich

    „Wir wollen hier vor allem den Wandel beim Frankenwein herausstellen“, erklärt Hermann Schmitt, Geschäftsführer beim Weinbauverband. Zu den Weinen soll es leichte Küche geben, für die der Verband die Münchner Gastronomen Felix Neuner-Duttenhofer, Candy Calligaro und Rabieb Al-Khatib engagiert hat. Der Schwerpunkt werde aber auf den Weinen liegen: „Es heißt ja ganz bewusst: Weinbar“, so Schmitt.

    Die Pacht entspricht dem exklusiven Standort: Die vom Freistaat verlangte Jahresmiete steigt von mindestens 10 000 Euro im ersten Jahr stufenweise auf 30 000 Euro im dritten Jahr. Neun Prozent Umsatzpacht werden fällig, wenn dieser Anteil über der jeweiligen Jahresmiete liegt.

    Das Geld für die fränkische Weinbar sei aber in jedem Fall gut angelegt, findet Präsident Steinmann: Schließlich hingen rund 60 000 Jobs in Franken am Weinbau. Die staatlichen Investitionen in die Zukunft des Frankenweins seien deshalb „keine Einbahnstraße“.

    Der noble Standort sei zudem „eine Wertschätzung für Frankens Winzer – für das, was sie für unsere Heimat tun“, findet Barbara Stamm. Nun könne endlich ein neues Kapitel der Erfolgsgeschichte des Frankenweins beginnen: „Wir haben ja auch jahrelang dafür gearbeitet.“

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