Der „plötzlich unerwartet hohe Rückenwind“ soll daran schuld gewesen sein, dass es beim Landeanflug einer Ryanair-Maschine auf den Flughafen Memmingen fast zu einer Katastrophe gekommen ist. Der Zwischenfall hatte sich bereits am 23. September ereignet, war aber erst vor kurzem in einem Zwischenbericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) veröffentlicht worden.
Für Jörg Handwerg, Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit, ist diese Erklärung nichts als „Unsinn“ und eine „faule Ausrede“. Ein Rückenwind von rund 37 Stundenkilometern könne den Landeanflug nicht derart erschweren, dass es zu dieser außergewöhnlichen Situation komme. Die geringste Flughöhe in rund sieben Kilometer Entfernung zum Allgäu Airport hat nach der BFU-Untersuchung 137 Meter betragen, ehe der Pilot die Maschine wieder hochzog. Laut Vereinigung Cockpit sei das nur ein Drittel der Höhe, die vorgeschrieben sei.
Für Cockpit-Sprecher Handwerg spiele Zeitdruck bei dem Unternehmen eine große Rolle. Das sorgte für Stress bei den Piloten. Aus dem Dialog mit der Flugsicherung gewinnt er den Eindruck, dass die Piloten „überfordert oder nicht sehr konzentriert“ gewesen seien. Zudem seien Anweisungen zu spät realisiert worden.