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München: Grüne für mehr Bio in der Kantine

München

Grüne für mehr Bio in der Kantine

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    Die Bio-Landwirtschaft in Bayern soll wachsen. Derzeit ist das Angebot von Bio-Lebensmitteln etwa in Kantinen gering. Der Freistaat soll deshalb nun dort mit gutem Vorbild voran gehen.
    Die Bio-Landwirtschaft in Bayern soll wachsen. Derzeit ist das Angebot von Bio-Lebensmitteln etwa in Kantinen gering. Der Freistaat soll deshalb nun dort mit gutem Vorbild voran gehen. Foto: dpa

    Mindestens dreißig Prozent der landwirtschaftlichen Erzeugung in Bayern müssen ab 2030 "Bio" sein - so verlangt es das erfolgreiche Volksbegehren "Rettet die Bienen", das mit Zustimmung der CSU/FW-Koalition schon bald im Freistaat Gesetz sein wird. Derzeit werden knapp zehn Prozent der landwirtschaftlichen Flächen in Bayern biologisch bewirtschaftet. Doch gibt es überhaupt einen Markt für mehr Bio-Produkte? Derzeit beträgt der Bio-Anteil in den Supermärkten Deutschland weit nur rund fünf Prozent. Der Öko-Anteil bei der "Außer-Haus-Ernährung" in Kantinen und Gaststätten ist sogar noch geringer.

    "Wenn wir mehr Bio in Bayern wollen, brauchen wir einen gesicherten Absatzmarkt für Bio-Produkte", fordert deshalb die Grünen-MdL Gisela Sengl. Dabei könne der Staat mit gutem Beispiel vorangehen: Alle Kantinen in Behörden, Kitas, Schulen oder Sozialeinrichtungen müssten auf eine Mindestquote von dreißig Prozent Bio-Lebensmitteln verpflichtet werden. "Wenn die Kantinen verpflichtet sind, diese Waren zu kaufen, dann werden sie auch produziert", ist Sengl überzeugt.

    Knapp zwei Drittel der Kantinen-Esser offen für mehr Bio

    "Die Nachfrage für mehr Bio in der Kantine wäre in jedem Fall da", glaubt Dr. Andrea Beste. Die Mainzer Öko-Agrarexpertin hat im Auftrag der bayerischen Landtags-Grünen eine Studie zum Thema erstellt. Demnach sind mehr als zwei Drittel der Kantinen-Esser zumindest offen für ein erweitertes Bio-Angebot. Knapp mehr als die Hälfte wäre auch bereit, bis zu zwei Euro mehr für ein Bio-Essen zu bezahlen.

    Die Söder-Regierung müsse deshalb die Vergabe-Vorgaben für staatliche Kantinen entsprechend ändern, fordern die Grünen. Rechtliche Hindernisse gebe es dafür nicht: "Eine solche Quote wäre EU-konform", bestätigt auch Beste. Auch die Kommunen sollten klare Vorgaben und staatliche Unterstützung bekommen, um den Bio-Anteil in Schulen und Kitas deutlich zu erhöhen. Bei Ganztags-Schülern fordern die Grünen sogar eine Kostenübernahme des Mittagessens durch den Freistaat, um einheitliche Öko-Standards durchsetzen zu können. Bei einem Preis von 3,50 Euro pro Essen würde dies nach Rechnung der Grünen pro Jahr rund 75 Millionen Euro kosten.

    Grüne: Weniger Fleisch reduziert Mehrkosten

    Erfahrungen etwa in Dänemark zeigten zudem, dass Bio-Kantinenessen nicht zwangsläufig deutlich teurer sein müsse - vor allem wenn man auf saisonale Produkte aus der Region setze und öfter auf Fleisch verzichte: "So lassen sich die Mehrkosten auf sehr geringe Beträge minimieren", glaubt Sengl.

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