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WÜRZBURG: Immer weniger Flüchtlinge in Unterfranken

WÜRZBURG

Immer weniger Flüchtlinge in Unterfranken

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    'Blick in die Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber in der Schweinfurter Ledward Kaserne.
    'Blick in die Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber in der Schweinfurter Ledward Kaserne. Foto: Foto: Anand Anders

    Immer weniger Menschen wohnen in den staatlichen Flüchtlingsunterkünften in Unterfranken. Waren am 15. Januar 2017 noch 11 200 Asylbewerber in Unterfranken staatlich untergebracht, waren es Ende Dezember noch 7756. Diese Zahl setzt sich aus den 433 Menschen zusammen, die derzeit in der Erstaufnahmeeinrichtung in Schweinfurt auf die Entscheidung ihres Asylantrags warten sowie den 3502 Bewohnern der 44 Gemeinschaftsunterkünfte der Regierung und den 3824 Flüchtlingen in den 379 dezentralen Einrichtungen in Unterfranken.

    Weniger Neuankömmlinge

    Der Hauptgrund für den Rückgang: Es kommen immer weniger neue Flüchtlinge bundesweit und damit auch in Unterfranken an. Dies zeigt die Zahl der Neuankömmlinge in Schweinfurt: Wurden im vergangenen Jahr 2222 Asylbewerber erstaufgenommen, waren es im Jahr 2016 noch 3392 Menschen. Zum Vergleich: Allein im zweiten Halbjahr 2015 kamen 16 521 Menschen. Die Flüchtlinge, die ihren Asylantrag in Schweinfurt stellen, ziehen spätestens nach 24 Monaten – wenn sie nicht abgeschoben werden, freiwillig ausreisen oder anderswo in Deutschland untergebracht werden – in Unterfrankens dezentrale oder Gemeinschaftsunterkünfte um.

    Flüchtlinge aus 53 Nationen

    Derzeit wohnen, über ganz Unterfranken verteilt, 7326 Menschen, darunter 2322 Kinder, aus 53 Nationen in dieser sogenannten Anschlussunterbringung. Zum Vergleich: Ende 2016 waren es noch 10 914 und Ende 2015 noch 11 871 Menschen. Die elf Länder, aus denen die meisten Flüchtlinge stammen, sind Afghanistan (2383), Syrien (1373), Ukraine (652), Äthiopien (594), Somalia (523), Russland (252), Armenien (250), Aserbaidschan (206), Irak (147), Pakistan (111) und der Iran (101). 952 Menschen in Unterfranken sind derzeit ausreisepflichtig. Im Jahr 2017 wurden 132 Menschen abgeschoben: entweder in ihr Heimatland oder in andere EU-Staaten, die nach dem Dublin-Verfahren für sie zuständig sind. Die meisten von ihnen kamen aus Somalia, Algerien, Armenien, Afghanistan, Syrien, der Ukraine und Georgien. 513 Menschen sind freiwillig ausgereist.

    Auch die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Asylbewerber, die 2017 in Unterfranken staatlich untergebracht waren, ist innerhalb eines Jahres gesunken: von 721 auf 526. Für ihre Unterbringung sind die Jugendämter zuständig.

    Weniger dezentrale Unterkünfte

    Die Folge: Die Zahl der dezentralen Unterkünfte und damit auch die Kosten sind gesunken. Gab es Anfang 2017 noch 659 dezentrale Unterkünfte, waren es zum Jahresende noch 379. Die Kosten der Unterkunft trägt anfangs der Freistaat. Das ändert sich, sobald ein Asylbewerber über ein eigenes Einkommen verfügt.

    Ein Drittel der Menschen, das sind rund 2500, gelten als sogenannte Fehlbeleger. Das heißt, sie sind bereits anerkannt und dürften aus der staatlichen Unterkunft ausziehen, finden aber meist keine eigene Wohnung. Das Problem hat sich im vergangenen Jahr zwar nicht verschärft, aber auch nicht verbessert, so Johannes Hardenacke von der Regierung von Unterfranken.

    Schwierige Wohnungssuche

    Neben der sprachlichen und beruflichen Integration der Flüchtlinge, die eine Bleibeperspektive haben, stehe daher die Schaffung von neuem Wohnraum ganz oben auf der Liste der Regierung. Derzeit werden die Bewohner der vielen kleinen dezentralen Unterkünfte zum Teil zurück in größere Gemeinschaftsunterkünfte verlegt. Darüber hinaus prüfen die Kreisverwaltungsbehörden, ob sich dezentrale Unterkünfte in Wohnungen für anerkannte Asylbewerber umwandeln lassen.

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