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MÜNCHEN: Junge Union bald mit Chefin?

MÜNCHEN

Junge Union bald mit Chefin?

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    Katrin Poleschner
    Katrin Poleschner Foto: Foto: dpa

    (lby) CSU-Chef Horst Seehofer muss sich ab Herbst auf unbequemeren Parteinachwuchs einstellen: In der Jungen Union übernimmt aller Voraussicht nach die 1983 geborene Katrin Poleschner das Kommando, die Seehofer und der CSU-Spitze schon bei der Diskussion um die Frauenquote Widerstand leistete. Poleschner ist jung, selbstbewusst, wortgewandt – und keine Politikerin. Sie arbeitet für einen Energiekonzern.

    Der Nachteil für Poleschner: Sie muss den JU-Posten in ihrer Freizeit ausfüllen. Der Vorteil: Weil sie nicht in den politischen Apparat eingebunden ist, wird sie freier und unabhängiger agieren können. Das Nein zur Frauenquote machte sie 2010 CSU-intern bekannt. Die Debatte zeigte, dass sie nicht zum Konformismus neigt. Poleschner sei „ein bisschen gegen den Strich gebürstet“, meint ein Parteifreund.

    Poleschner bereitet ihre Partei darauf vor, dass sie sich auch in Zukunft nicht verstecken will: „Zwei Dinge sind mir wichtig: Ich möchte die JU Bayern öffentlich sichtbarer machen – nicht nur in der Gesamtöffentlichkeit, sondern auch in der Parteiöffentlichkeit“, sagt sie. „Selbstverständlich will ich nicht jedem Parteitag eine fünfstündige Debatte aufzwingen.“ Aber die JU sei ein starker Verband mit sehr vielen Mitgliedern. „Sie ist eine Art Jungbrunnen, mit dessen Hilfe sich die Partei immer wieder erneuert.“

    Das zweite Thema: „Die Zäsur hinzubekommen, dass die Führung wieder in den Händen von Ehrenamtlichen liegt. In einem Verband, der zu 99 Prozent ehrenamtlich arbeitet, muss es möglich sein, auch den Vorstand wieder ehrenamtlich zu führen“, sagt sie. Sie will weiter Vollzeit arbeiten – „ob das klappt, werden wir sehen. Die helfenden Hände haben wir schon immer gebraucht, aber ich brauche sie vielleicht noch mehr“. Auf die Mitstreiter im künftigen JU-Vorstand kommt viel Arbeit zu.

    Einen späteren Wechsel in die Berufspolitik schließt Poleschner nicht aus. „Ein Landesvorsitzender der JU sollte schon das Ziel haben, sich um ein Mandat zu bewerben“, sagt sie. „Ein Wechsel in die Berufspolitik ist für mich zwar vorstellbar, aber planbar ist das nicht.“ Der bisherige JU-Chef Stefan Müller gibt den Posten ab, weil er die JU-Altersgrenze von 35 Jahren überschritten hat.

    Die JU hat heute noch etwa 30 000 Mitglieder und ist damit beträchtlich größer als etwa die Grünen oder die FDP in Bayern.

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