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ASCHAFFENBURG: Kirchengemeinde: Predigt-Kritiker waren nicht im Gottesdienst

ASCHAFFENBURG

Kirchengemeinde: Predigt-Kritiker waren nicht im Gottesdienst

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    Symbolbild: Kreuzerlass
    Symbolbild: Kreuzerlass Foto: Peter Kneffel (dpa)

    Nach dem Vorwurf namhafter CSU-Politiker aus dem Raum Aschaffenburg, Pfarrer Markus Krauth habe einen Erstkommunion-Gottesdienst missbraucht, um gegen Markus Söders Kreuz-Erlass zu wettern, schweigt der Geistliche weiter. Er wolle sich zu dem Thema nicht äußern, hieß es auf Anfrage dieser Redaktion im Pfarrbüro der Kirchengemeinde Maria Geburt in Aschaffenburg-Schweinheim. Auch auf Sprachmitteilungen antwortete der Pfarrer nicht. Unter anderem hatte die CSU-Landtagsabgeordnete Judith Gerlach zusammen mit anderen Unterzeichnern in einem offenen Brief Pfarrer Krauths Verhalten als „skandalös“ bezeichnet. Auch der bayerische Justizminister Winfried Bausback hatte sein Unverständnis geäußert.

    Fürsprecher für Pfarrer Krauth

    Doch es gibt auch Fürsprecher. Nun bezog das Gemeindegremium Maria Geburt mit dem Vorsitzenden Thomas Zürn und neun weiteren Unterzeichnern in einem offenen Brief im Mitteilungsblatt der Gemeinde Aschaffenburg-Schweinheim Stellung für ihren Pfarrer. „Die durch die Verordnung zum Anbringen von Kreuzen zum Ausdruck gebrachte Instrumentalisierung“, heißt es da, „hatte Pfarrer Krauth dazu bewogen, an diesem Tag in seiner Predigt die Begründung des Kreuzbeschlusses von Söder in einzelnen Zitaten zu benennen und kritisch zu beleuchten.“

    Auf den Inhalt der Predigt sei von den Kritikern nicht eingegangen worden: „Es wurde auch keiner von ihnen an diesem Tag im Gottesdienst gesehen.“ Eine Predigt sei eben kein Diskurs, „sie ist ihrer Natur nach freie Rede“, heißt es weiter in dem Brief.

    Zürn: „Es wurden Grenzen überschritten“

    Im Gespräch mit dieser Redaktion sagt Gremiumsvorsitzender Thomas Zürn, dass er kein Verständnis habe „für die Art und Weise, wie die Kritik geäußert wurde. Da wurde eine Grenze überschritten“. An diesem Mittwoch trifft sich in Schweinheim das Gemeindegremium von Maria Geburt, um über das weitere Vorgehen in der Debatte zu sprechen.

    Keine klassische Erstkommunionfeier

    Pfarrer Markus Krauth habe am vorvergangenen Sonntag Verständnis geäußert für die Irritation derjenigen Kirchenbesucher, die an jenem Tag Ende April eine „klassische Erstkommunionfeier erwartet hatten“, so Zürn. Allerdings sei es in der Pfarreiengemeinschaft Maria Geburt seit zwei Jahren Konsens, „den Weißen Sonntag nicht mehr in der althergebrachten Weise zu begehen.

    Der zunehmende Eventcharakter ist der sakramentalen Feier der Eucharistie nicht angemessen“. So waren am 29. April 17 Kinder im Rahmen eines normalen Gemeindegottesdienstes erstmals zur Kommunion gegangen. Von einer Spaltung der Kirchengemeinde könne keine Rede sein: „Wer viel von Spaltung spricht, übersieht leicht, was uns tiefer und friedlich verbindet“, heißt es in dem Brief.

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