Wenn sich an diesem Donnerstag Vertreter vom Bund Naturschutz, Landesfischereiverband und Landesbund für Vogelschutz am Lech bei Kissing treffen, um gegen ein neues Wasserkraftwerk des bundeseigenen Konzerns Uniper zu demonstrieren, dann zeigt sich im Kleinen, worum es im Großen geht. Die Frage lautet: Wer hat an Bayerns Flüssen das Sagen?
In Kissing prallen die Interessen hart aufeinander. Hier ein Konzern, der seinem Wesen entsprechend strikt profitorientiert arbeitet. Dort Freistaat und Naturschützer, die den Fluss renaturieren wollen, um ihn ökologisch und als Erholungsgebiet aufzuwerten.
Auch Bundesfinanzminister Lindner sollte sich endlich offen für Gespräche zeigen
Hinter der Idee, der Freistaat solle am besten wieder alle 97 Uniper-Wasserkraftwerke an Donau, Isar, Lech und Main übernehmen, steckt der Gegenentwurf: Der Profit, der mit dem Fluss gemacht wird, sollte dem Fluss und den Bürgerinnen und Bürgern, die dort leben, zugutekommen. Mit Modernisierungen von Wasserkraftwerken könnten ökologisch sinnvolle Projekte einhergehen. Die gegensätzlichen Interessen könnten im vernünftigen Kompromiss statt im Konflikt einen Ausgleich finden.
Das ist eine schöne Idee. Sie sollte von der Staatsregierung mit mehr Nachdruck vertreten werden. Und der Bundesfinanzminister sollte sich endlich offen für Gespräche zeigen. Er kriegt ja Geld für die Wasserkraftwerke.