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BERCHTESGADEN: Millionenverluste auf „Hitlers Berg“

BERCHTESGADEN

Millionenverluste auf „Hitlers Berg“

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    Bei der Eröffnung des Hotels auf dem Obersalzberg herrschte noch eitel Sonnenschein – nun sorgen Millionenverluste für Diskussionen.
    Bei der Eröffnung des Hotels auf dem Obersalzberg herrschte noch eitel Sonnenschein – nun sorgen Millionenverluste für Diskussionen. Foto: FOTO dpa

    Doch während das Dokumentationshaus zum Erfolgsmodell wurde und schon mehr als 1,3 Millionen Besucher anzog, bleiben im Hotel die Gäste aus. Mehr noch: Die von einem Milliardenverlust erschütterte halbstaatliche BayernLB als Eigentümerin der Betreibergesellschaft bleibt auf jährlichen Millionenverlusten des Fünf-Sterne-Hotels sitzen.

    Das soll sich nun ändern: Faltl-hausers Nachfolger Georg Fahrenschon (CSU) kündigte an, der Freistaat wolle seine Beteiligung an dem Hotel loswerden. Allerdings sagte tags darauf Ministerpräsident Horst Seehofer, er wolle an dem bisherigen Konzept festhalten.

    Unterirdisches Bunkersystem

    64 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges trägt der Freistaat noch immer schwer an der Erblast Hitlers, der den Obersalzberg zu seiner „Alpenfestung“ ausbauen ließ. Vor 70 Jahren entstanden luxuriös ausgestattete Gebäude für Hitlers engste Gefolgsleute, der Berg wurde mit einem unterirdischen Bunkersystem durchzogen.

    Zwar bombardierten britische Verbände den Obersalzberg am 25. April 1945 und machten nicht nur Hitlers pompösen Wohnsitz „Berghof“ dem Erdboden gleich. Dennoch wurde das Gebiet zur Kultstätte für Ewiggestrige, die dem dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte nachtrauern.

    Das neue „Interconti“ nun sollte zahlungswillige Ausländer, vor allem US-Touristen, für ein paar Tage ins Berchtesgadener Land locken und Wellness samt Golfen mit Panoramablick auf jenen Berg bieten, auf dem Hitler den Holocaust plante. Der Besuch der Dokumentationsstelle wurde empfohlen. Doch das Interesse der ausländischen Gäste ist geringer als erhofft. Die Auslastung des Hotels liegt bei gerade einmal 53 Prozent, im vergangenen Jahr blieb die BayernLB-Tochter „Berchtesgaden International Resort Betriebs GmbH“ auf einem Verlust von mehr als vier Millionen Euro sitzen.

    Hoteldirektor Claus Geißelmann setzt derweil künftig auf Familienurlaub. Dazu sollen neben den Sehenswürdigkeiten der Region wie dem Königssee auch die sportlichen Angebote stärker vermarktet werden.

    Im Blickpunkt

    Schlosshotel Wörthersee

    Die Bayerische Landesbank (BayernLB) besitzt nicht nur das Luxus-Hotel Intercontinental auf dem Obersalzberg, sondern auch das noch viel bekanntere Schlosshotel am Wörthersee in Velden. Es wurde durch eine gleichnamige TV-Serie mit Roy Black populär. Allerdings hat es der Landesbank bislang nur Verluste eingebracht. Vergangenes Jahr soll das Minus der Schlosshotel Velden GmbH fast elf Millionen Euro betragen haben.

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