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MITWITZ: Mord in Mitwitz: keine heiße Spur im „Cold Case“

MITWITZ

Mord in Mitwitz: keine heiße Spur im „Cold Case“

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    Mit einem Wattestäbchen entnimmt im Jahr 2007 ein Polizeibeamter eine Speichelprobe in Mitwitz. 14 Jahre nach dem Mord hoffen die Ermittler nun auf neue Erkenntnisse dank neuer Analysemethoden.
    Mit einem Wattestäbchen entnimmt im Jahr 2007 ein Polizeibeamter eine Speichelprobe in Mitwitz. 14 Jahre nach dem Mord hoffen die Ermittler nun auf neue Erkenntnisse dank neuer Analysemethoden. Foto: Marcus Führer/dpa

    Am 13. November 2006 wurde der damals 61-jährige Norbert Ottinger in seinem Einkaufsmarkt in Mitwitz im Landkreis Kronach von einem Unbekannten getötet. Seit Dezember 2018 arbeiten Spezialisten der Kriminalpolizei Coburg zusammen mit der Staatsanwaltschaft an der Aufklärung des „Cold Case“. Trotz der nochmaligen umfangreichen Ermittlungen konnte der Täter bislang noch nicht festgenommen werden, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung des Polizeipräsidiums Oberfranken und der Staatsanwaltschaft Coburg.

    Seit rund zwei Jahren arbeitet die „EKO Kreisel – Cold-Case“ erneut an dem Tötungsdelikt und die Ermittler haben dabei nichts unversucht gelassen. Die Beamten veranlassten laut Presseinfo beim Bayerischen Landeskriminalamt und der Rechtsmedizin Nachuntersuchungen verschiedener, damals gesicherter und zwischenzeitlich von ihnen priorisierter Spuren.

    Beamte erhofften sich durch DNA-Auswertung neue Ansätze

    Da sich insbesondere im Bereich der molekulargenetischen Spuren (DNA) im Laufe der Jahre die technischen Möglichkeiten und die wissenschaftlichen Erkenntnisse weiterentwickelt haben, erhofften sich die Kripobeamten insbesondere durch deren Auswertung neue Ermittlungsansätze.

    Tatsächlich ist es gelungen ein vollständiges DNA-Muster des mutmaßlichen Täters aus dem Spuren aufkommen herauszufiltern, mit dem es den Ermittlern möglich war, zielgerichtet im In- und Ausland nach dieser Person zu fahnden.

    Des Weiteren ist es mit der vorliegenden humanbiologischen Spur möglich, weitere Analysen vorzunehmen und somit beispielsweise anhand der mitochondrialen DNA Verwandtschaftsverhältnissen zwischen dem Täter und anderen Personen festzustellen.

    Presseaufruf wurde ins Russische, Litauische und Tschechische übersetzt

    Bei ihrer umfassenden Arbeit fokussierten sich die Kriminalbeamten jedoch nicht nur auf einen Täter aus dem näheren Umfeld des Opfers. Auch eine Herkunft insbesondere aus dem osteuropäischen Auslandkönnen sie aufgrund einzelner gewonnener Erkenntnisse nicht ausschließen. Daher veranlassten die Ermittler die Übersetzung eines Presseaufrufes ins Russische, Litauische und Tschechische.

    Des Weiteren erhoffen sich die Beamten über Fahndungsplakate mit einem Zeugenaufruf in diesen drei Sprachen Hinweise aus der Bevölkerung. Die Plakate wurden oberfrankenweit, insbesondere im Bereichvon Durchgangsstraße, an Tankstellen, Rastanlagen, bei Firmen mit Bezug ins osteuropäische Ausland sowie weiteren relevanten Örtlichkeiten, verteilt beziehungsweise ausgehängt.

    Daneben erfolgt ein Abgleich der DNA des mutmaßlichen Täters mit den Datenbanken des europäischen Auslands.

    In der Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ gezeigt

    Im Oktober 2019 wurde der Mordfall in der Sendereihe „Aktenzeichen XY ungelöst“ gezeigt. In den Jahren zuvor war das Verbrechen bereits in der Sendung „Kripo Live“ dargestellt worden.

    Seit Gründung der „EKO Kreisel – Cold Case“ stießen die Beamten im Rahmen der Ermittlungen internationale Recherchen in 51 Ländern an, bearbeiteten zusätzlich 763 Tatortspuren, entnahmen von weiteren135 Personen DNA-Proben und unterzogen 161 Todesermittlungsverfahren einer nochmaligen Überprüfung.

    Trotz des immensen Aufwandes, der von Seiten der Kriminalpolizei Coburg, der Staatsanwaltschaft Coburg und den zahlreichen Instituten betrieben wurde, konnte der Täter bis heute nicht ermittelt werden, bedauern Polizeipräsidium Oberfranken und der Staatsanwaltschaft Coburg. Auch weiterhin wird allen Hinweisen nachgegangen, die in Bezug zu dem Verbrechen stehen könnten, um daraus neue Ermittlungsansätze zur Aufklärung der Tat zu gewinnen.

    Die Kriminalbeamten bitten auch weiterhin um Mithilfe bei diesem Fall.

    Die Belohnung für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat oder zur Ergreifung des Täters führen, beträgt 10 000 Euro. (pol)

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