Am frühen Morgen des 26. April 1986 kommt es im Reaktor 4 des ukrainischen Atomkraftwerkes Tschernobyl zu einer Explosion, der Reaktorkern schmilzt. Wolken tragen Radioaktivität zunächst nach Norden. Dann dreht der Wind, plötzlich gibt es erhöhte Radioaktivität auch in Westdeutschland. „Tschernobyl hat mein Leben verändert“, sagt der Würzburger Nuklearmediziner Professor Christoph Reiners. Denn in den vergangenen drei Jahrzehnten hat der 70-Jährige, der bis Ende vergangenen Jahres Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik war, 250 an Schilddrüsenkrebs erkrankte Kinder aus Weißrussland behandelt. Wie erinnert er sich an den Frühsommer 1986?
WÜRZBURG