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MÜNCHEN/WÜRZBURG: Oft Leinenzwang für große Hunde

MÜNCHEN/WÜRZBURG

Oft Leinenzwang für große Hunde

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    Nichts mit Freilauf: In vielen bayerischen Städten müssen große Hunde an die Leine.
    Nichts mit Freilauf: In vielen bayerischen Städten müssen große Hunde an die Leine. Foto: Foto: dpa

    Große Hunde müssen in München künftig an die kurze Leine. Das ärgert viele Hundebesitzer. Hunde ab 50 Zentimetern Schulterhöhe dürfen in der Innenstadt, in Fußgängerzonen, in der Nähe von Spielplätzen und auch in Parks nicht mehr frei herumtollen. Die Stadt nennt das die „Neue Münchner Linie“ – dabei gibt es ähnliche Regeln in vielen bayerischen Städten schon lange.

    Die Innenstädte von Ingolstadt, Schweinfurt, und Regensburg sind ebenfalls für große Hunde ohne Leine tabu. „Das ist eine verhältnismäßige Regelung, die dem Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung gerecht wird und berechtigte Interessen der Hundehalter berücksichtigt“, sagt Frank Reppert, Leiter des Amts für öffentliche Ordnung und Umweltfragen in Schweinfurt.

    In Nürnberg und Würzburg müssen große Hunde vielerorts auf Plätzen und in Grünanlagen, in Fußgängerzonen und verkehrsberuhigten Bereichen an die Leine. „Es gibt aber Hundefreilaufflächen, wie zum Beispiel auf den Mainwiesen, wo alle Hunde frei laufen dürfen“, sagt Georg Wagenbrenner, Sprecher der Stadt Würzburg.

    Eine generelle Leinenpflicht lehnen die meisten Städte ab. „Das wäre schwer umsetzbar“, sagt Bernhard Hoffmann, Leiter der Ordnungsbehörde Augsburg. Die Stadt müsste dann gewisse Freiflächen ausweisen, die für die artgerechte Haltung der Hunde und ihren Bewegungsdrang zur Verfügung stehen.

    In Aschaffenburg herrscht in den Grünanlagen und in der Fasanerie – einem großen Park – eine Leinenpflicht für alle Hunde. „Das war ein politischer Entschluss, wegen des großen Kinderspielplatzes dort“, sagt Mailin Seidel, Sprecherin der Stadt. Während München nun mit zusätzlichen Kontrolleuren des Kreisverwaltungsreferats überprüfen will, ob die Bürger die neue Regelung befolgen, sehen andere Städte von einer Verschärfung ihrer Regeln oder zusätzlichen Kontrollen ab. „Wir setzen auf die gegenseitige Rücksichtnahme der Bürger und Hundebesitzer. Und das funktioniert gut“, sagt die Rechtsamtsleiterin Nadine Briechle aus Kempten im Allgäu. Ganz selten komme es zu Zwischenfällen.

    Sind die Anlein-Zonen der bayerischen Städte relativ ähnlich, so zeigen sich bei der Hundesteuer deutliche Unterschiede. Mit am teuersten ist es in Nürnberg: „Die Hundesteuer kostet 132 Euro pro Hund pro Jahr, bei Kampfhunden achtmal soviel“, sagt Günter Schneider, Leiter des Kassen- und Steueramts der Stadt. In Würzburg liegt die Hundesteuer bei 80 Euro. Günstiger sind Aschaffenburg mit 40 Euro sowie Schweinfurt mit 50 Euro für den ersten Hund. Für einen Zweithund muss man generell tiefer in die Tasche greifen.

    Wer einen sogenannten Kampfhund halten möchte, zahlt nicht nur deutlich mehr Hundesteuer, sondern braucht auch die Erlaubnis seiner Wohngemeinde. „Der Grund ist, dass von diesen Hunden eine größere Gefahr ausgeht“, heißt es bei der Stadt Würzburg. Eine erhöhte Steuer für Kampfhunde gibt es in Würzburg nach Recherchen unserer Redaktion allerdings nicht. Den Hunden wird in der Verordnung eine „gesteigerte Aggressivität und Gefährlichkeit“ unterstellt. Kampfhunde der Klasse 1 sind beispielsweise Pitbull-Terrier, American Pitbull Terrier, American Staffordshire-Terrier oder Bullterrier.

    In München dürfen Kampfhunde dieser Klasse generell nicht gehalten werden, in Schweinfurt und Nürnberg müssen Kampfhunde immer angeleint sein. Von 2786 in Würzburg gemeldeten Hunden werden 60 Hunde den Kampfhunden zugerechnet.

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