Die alten Hasen unter den Schlossführern wundern sich über gar nichts mehr: Auf der Suche nach einem einzigartigen Neuschwanstein-Souvenir schreckt mancher Tourist nicht einmal vor Gewalt zurück. Da werden Borten von kitschig-blauen Brokatdecken geschnitten, dienen Taschenmesser und Nagelfeilen als Werkzeug, um Schmucksteine herauszubrechen oder Beschläge von mannshohen Schränken zu schrauben. Nicht einmal die Stalaktiten in der künstlichen Tropfsteinhöhle Ludwigs II. sind vor Vandalismus sicher: „Die werden in einem unbeobachteten Moment einfach abgerissen und eingesteckt“, sagt Heiko Oehme von der Bayerischen Schlösserverwaltung. Und der Frust in seiner Stimme ist klar zu hören.
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