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KULMBACH: Sprung in leeres Becken: Obduktion soll Klarheit bringen

KULMBACH

Sprung in leeres Becken: Obduktion soll Klarheit bringen

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    Gesperrt: Der Sprungturm im Freibad in Kulmbach.
    Gesperrt: Der Sprungturm im Freibad in Kulmbach. Foto: Foto: Nicolas Armer, dpa

    Im oberfränkischen Kulmbach gibt es derzeit nur ein Thema: den Tod der beiden Männer im Freibad. Ein 24-Jähriger und ein 20-Jähriger waren in der Nacht zum Sonntag vom gesperrten Sprungturm ins leere Becken gestürzt. Inzwischen sind weitere Fakten bekannt geworden.

    So wurde im Bereich des Sprungturms die Oberbekleidung der beiden Männer aufgefunden. Dass die Männer die Kleidungsstücke abgelegt haben, ist laut des Pressesprechers des Polizeipräsidiums Bayreuth, Jürgen Stadter, ein Indiz dafür, dass die beiden tatsächlich davon ausgegangenen sind, dass sich Wasser im Becken befindet. Es bleibt aber nach wie vor ein Rätsel, warum die Männer nicht erkannt haben, dass das Becken leer war. Ob es im Bereich des Springerbeckens so dunkel war, dass nicht zu erkennen war, dass sich kein Wasser darin befindet, ist noch unklar.

    Die Spuren deuten derzeit darauf hin, dass die beiden Männer sich wohl vom Ein-Meter-Brett auf die Drei-Meter-Ebene hochgehangelt haben. Dort sind noch die Leitern montiert, über die man auf die höheren Sprungtürme gelangt. Von welcher Ebene die jungen Männer letztlich gesprungen sind stand am Montagvormittag noch nicht fest. Im Laufe des Montag sollte die Obduktion der Leichen stattfinden. Die Identifizierung der beiden Männer gelang über gefundene Ausweispapiere.

    Insbesondere die Beantwortung der Frage, ob die beiden alkoholisiert oder andere berauschende Mittel im Spiel waren, wird noch einige Tage dauern. Die Blutproben werden von einem Institut für Rechtsmedizin ausgewertet – das dauere in der Regel eine Woche. Ob die jungen Männer allein in das Freibad eingedrungen sind, das wollen die Polizeibeamten noch ermitteln. Bislang gebe es noch keine Anzeichen dafür, dass noch andere Personen mit im Freibad waren.

    Derzeit werde das Umfeld der beiden Opfer befragt, mit wem sie in den Stunden vor ihrem Tod unterwegs waren. Ziel der Ermittler ist es, den Abend nachzuvollziehen. Das kann auch dazu beitragen, den genauen Todeszeitpunkt festzustellen, der immer noch nicht feststeht.

    Der tragische Tod der beiden jungen Männer sorgte bundesweit und auch über die Landesgrenzen hinaus für Schlagzeilen. Bei Polizeipressesprecher Stadter meldete sich sogar ein Radiosender aus Wien. „Das ist ein Fall, der die Menschen bewegt“, so Stadter, dem auch die teils geschmacklosen hämischen Kommentare im Internet (Facebook) bekannt sind. „Da zeigen sich die Schattenseiten der sozialen Netzwerke.“

    Die über 40 Jahre alte Sprungturm-Anlage ist ein Sanierungsfall und seit diesem Jahr außer Betrieb. Das Bad soll voraussichtlich an diesem Dienstag wieder öffnen.

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