Wenn man nicht mehr weiter weiß, gründet man einen Arbeitskreis – oder man ruft bei Alois Glück an. Ministerpräsident Markus Söder hat beides getan. Er hat angekündigt, einen Runden Tisch einzurichten und er hat den erfahrenen CSU-Politiker Glück als Moderator gewonnen.
Das zeigt zweierlei. Erstens: Die Lage ist nach dem überwältigenden Erfolg des Artenschutz-Volksbegehrens ernst für die Staatsregierung – sogar sehr ernst. Zweitens: Söder meint es offenbar ernst mit seiner Ankündigung, nach einem umfassenden Gesamtkonzept für den Artenschutz zu suchen. Der 79-jährige Glück darf als Idealbesetzung gelten. Er war schon in den 60er Jahren Landessekretär der Katholischen Landjugendbewegung und später einer der ersten profilierten Umweltpolitiker der CSU.
Die Chancen, dass der „runde Tisch“ unter seiner Leitung zu einem Ergebnis kommt, sind also gewachsen. Programmiert ist ein Erfolg damit aber noch lange nicht. Die Initiatoren des Volksbegehrens gehen mit breiter Brust in die Gespräche. Der Bauernverband dagegen steht mit dem Rücken zur Wand. Das ist eine psychologisch hoch explosive Situation.