Auch wenn es abgedroschen klingen mag: Das Zauberwort gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus heißt Zivilcourage.
Ob Tröglitz, Vorra oder Malterdingen – wo immer rechte Gewalt sich Bahn bricht, ist zuallererst die Zivilgesellschaft gefordert. Sie darf nicht wegschauen. Sich nicht einschüchtern lassen. Nicht ins wohlige Private flüchten. Sondern muss sich entschlossen und solidarisch dem kriminellen und menschenverachtenden Treiben entgegenstellen.
Wehrhaftigkeit und entschlossenes Eintreten für ein menschliches Miteinander braucht es aber nicht nur nach erschütternden Gewalttaten. Mindestens genauso wichtig ist es beispielsweise, fremdenfeindliche Äußerungen auf dem Schulhof oder am Arbeitsplatz nicht stillschweigend zu dulden.
Denn Rassismus ist keineswegs ein ausschließlich rechtsextremes Phänomen. Er kommt, wie nicht nur die „Mitte-Studie“ belegt, aus dem Zentrum der Gesellschaft und hat seine Wurzeln in Vorurteilen und Intoleranz.
Für Zivilcourage ist es nie zu spät.