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Gablingen: Halle-Attentäter aus Gablinger Gefängnis nach Niedersachsen verlegt

Gablingen

Halle-Attentäter aus Gablinger Gefängnis nach Niedersachsen verlegt

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    Der Attentäter von Halle wurde im Dezember 2020 zu lebenslanger Haft und anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt.
    Der Attentäter von Halle wurde im Dezember 2020 zu lebenslanger Haft und anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Foto: Ronny Hartmann, AFP/POOL/dpa

    Erst vor einem halben Jahr wurde der verurteilte Attentäter von Halle, Stephan Balliet, mit einem Hubschrauber in die JVA Augsburg in Gablingen geflogen. Nun ist er laut einem Bericht der Deutschen Presseagentur erneut verlegt worden. Diesmal nach Niedersachsen, in die JVA Wolfenbüttel. Der Halle-Attentäter gilt als schwieriger und unkooperativer Häftling und ist einer der bekanntesten Gefangenen Deutschlands. 

    Lebenslange Haft und Sicherungsverwahrung für Halle-Attentäter

    Im Dezember 2020 wurde er zu lebenslanger Haft und anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Er hatte im Oktober 2019, am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, versucht, die Synagoge von Halle zu stürmen und ein Massaker anzurichten. Als es ihm nicht gelang, ermordete er nahe der Synagoge zwei Menschen. 

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    Eine Sprecherin des Justizministeriums in Hannover teilte auf Anfrage der dpa mit, dass am Dienstagvormittag ein Inhaftierter mit einem Hubschrauber aus Augsburg nach Wolfenbüttel kam. An der Verlegung war demnach eine Spezialeinheit des Justizvollzugs aus Sachsen-Anhalt beteiligt. Bei der Verlegung habe es keine besonderen Vorkommnisse gegeben. Einen Namen des Gefangenen nannte die Sprecherin nicht.

    Rechtsextremist nahm im Gefängnis Bedienstete als Geiseln

    Zunächst war der Rechtsextremist in einem Gefängnis in Sachsen-Anhalt untergebracht. Er gilt als schwieriger und unkooperativer Gefangener und als Sicherheitsrisiko für die Justizvollzugsanstalten und die Bediensteten. In dem Gefängnis in Sachsen-Anhalt reichten ihm ein Blatt Papier, ein Bleistift und ein Stück Metall, um sich im Knast eine Art Pistole zu basteln und nacheinander zwei Bedienstete des Hochsicherheitsgefängnisses als Geiseln zu nehmen

    Im vergangenen Dezember wurde der gefährliche Rechtsextremist schließlich per Hubschrauber und in Begleitung von schwer bewaffneten Spezialkräften der Justiz und Polizei in das Gefängnis in Gablingen geflogen. Das bayerische Justizministerium teilte damals mit, derartige Verlegungen gehörten „zur vertrauensvollen länderübergreifenden Zusammenarbeit der Landesjustizverwaltungen“ und hätten „viele Vorteile für die Sicherheit“, da gerade Häftlinge mit Gewaltpotenzial weder die Räumlichkeiten und organisatorischen Abläufe noch die Mitgefangenen in ihrer neuen Justizvollzugsanstalt kennen würden, was Planungen für neue Straftaten erschwere. 

    JVA Gablingen gilt als besonders sicheres Gefängnis

    Dass die Verlegung nach Gablingen eine Reaktion auf die Geiselnahme in Sachsen-Anhalt war, wurde offiziell nicht bestätigt. Die Einrichtung in Gablingen gilt jedenfalls als besonders modern und sicher. Vor rund sieben Jahren zogen die ersten Häftlinge in das neu gebaute Gefängnis im Augsburger Land. Immer wieder saßen dort prominente Menschen ein. Etwa der frühere Wirecard-Boss Markus Braun oder Ex-Audi-Chef Rupert Stadler. Auch der selbsternannte Bordellkönig Prinz Marcus von Anhalt saß in dem modernen Gefängnis schon in Untersuchungshaft. (mit dpa)

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