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HILPOLTSTEIN: Warum es für Igel gerade gefährlich ist

HILPOLTSTEIN

Warum es für Igel gerade gefährlich ist

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    Igel (Symbolbild).
    Igel (Symbolbild). Foto: Patrick Pleul (dpa-Zentralbild)

    Überfahrene Igel auf den Straßen – dieses Bild bietet sich gerade jetzt besonders häufig. Denn die Paarungszeit der Tiere hat begonnen und geht noch bis in den August. „In dieser Zeit befinden sich die Igelmänner geradezu im Liebesrausch und legen zum Teil sehr weite Strecken zurück, um eine passende Partnerin zu finden“, erklärt die Igelexpertin Martina Gehret vom Landesbund für Vogelschutz im mittelfränkischen Hilpoltstein. Doch Straßen und ähnliches verhindern eine gefahrlose Wanderung. So überqueren Igel im Durchschnitt mindestens zwölf Straßen pro Nacht.

    Igel zählen dem LBV zufolge zu den am häufigsten überfahrenen Säugetieren. Diese Erkenntnis stützen auch die Zahlen des LBV-Mitmachprojekts „Igel in Bayern“. Auswertungen der vergangenen drei Jahre haben ergeben, dass auf Bayerns Straßen im Juni und Juli die meisten Igel sterben. Die B 2 von Hof nach Mittenwald gehört bei den Todesmeldungen zu den Spitzenreitern.

    Bayernweit haben Bürgerforscher dem LBV heuer Jahr über die Internetseite „Igel in Bayern“ bisher schon knapp 11.000 Igel gemeldet. „Etwas mehr als ein Viertel davon sind Verkehrsopfer, wobei es allein im Juni bislang schon 1250 tote Tiere waren“, so Martina Gehret. Da männliche Igel eine Reviergröße von bis zu hundert Hektar haben, was 140 Fußballfeldern entspricht, müssen die liebestollen Tiere zwangsläufig gefährliche Straßen überqueren, um passende Weibchen zu finden.

    Dabei nutzen sie ihr gutes Gehör. Den häufigen Straßentod der Tiere hat eine Schweizer Untersuchung darauf zurückgeführt: „Wenn der Igel auf die Straße losrennt, klappern seine Stacheln für ihn so laut, dass andere Geräusche wie etwa näherkommende Autos übertönt werden“, so die LBV-Expertin. Nähert sich ein Fahrzeug, spürt der Igel das auch an Bodenerschütterungen. Die Tiere verharren kurz, um die Gefahr einzuschätzen. „Oft ist es dann aber schon zu spät“, weiß Martina Gehret.

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