"Mailand oder Madrid? Hauptsache Italien!" Für Reiseveranstalter wäre Ex-Profi-Kicker Andreas Möller ein dankbarer Kunde, Italien war für ihn in dem Moment einfach eine Umschreibung für Hauptsache weg aus Deutschland und der Bundesliga. Wer gerade im Dezember eine Kreuzfahrt in die Karibik bucht, dem ist weg aus Deutschland schon auch wichtig, aber noch mehr, dass er tatsächlich in der Karibik ankommt. Schließlich packt man dafür den Koffer, etwas für den Strand, etwas für das Strandhotel, denkt an Sonne, denkt an Meer, denkt an Wärme.
"Wir fangen hier einfach nach dem Frühstück an, Alkohol zu trinken"
Dumm nur, wenn das Wetter dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung macht. So ging es den Gästen der MSC Meraviglia dieser Tage. Zu den Bahamas sollte die Kreuzfahrt führen, ein Sturm vor der US-Ostküste zwang das Schiff allerdings dazu, die Route zu ändern. Vom New Yorker Stadtteil Brooklyn ging es nun in die entgegengesetzte Richtung: erst nach Boston, dann nach Portland und weiter nach Saint John in Kanada. Im Dezember hat es dort tagsüber durchschnittlich 0,3 Grad und nachts minus 9,7 Grad. Das hört sich dann nicht nur nach Winter an, das ist Winter. Da braucht der Cocktail auf dem Außendeck auch keine Eiswürfel mehr.
Das Portal T-Online berichtet von einer deutschen Passagierin, der bis zur Ankunft in New York nicht mitgeteilt worden sei, dass die Reiseroute des Schiffs geändert worden sei. Viele amerikanische Gäste hätten von der Möglichkeit, die Reise zu stornieren, Gebrauch gemacht. Nur knapp die Hälfte der maximal 5400 Gäste sei an Bord. Und wie geht man mit der Situation um? "Wir fangen hier einfach nach dem Frühstück an, Alkohol zu trinken", sagt die Deutsche. Cuba Libre oder Long Island Iced Tea? Hauptsache es wirkt.