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HAMBURG: Erstes Android-Handy ist ein Google-Phone

HAMBURG

Erstes Android-Handy ist ein Google-Phone

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    Das G1 ist durch und durch ein Google-Handy: Ohne ein Konto bei dem Suchmaschinengiganten läuft beim G1 fast nichts. „Google ist der Internet-Experte“, sagte Peter Chou, Chef des G1-Herstellers HTC. Daher könne mit dem G1 die „bestmögliche Internet-Erfahrung hergestellt werden“. Das G1 ist das erste Handy, bei dem das von Google programmierte Betriebssystem Android zum Einsatz kommt. Die Oberfläche fühlt sich ähnlich wie das System des iPhone an. Allerdings lässt sich das Apple-Telefon einfacher bedienen als das G1.

    Während etwa beim iPhone in vielen Anwendungen der Bildschirm vom Hoch- auf ein Querformat umschaltet, wenn man das Gerät um 90 Grad dreht, tut sich beim G1 erstmal nichts – obwohl das Google-Handy wie das iPhone über einen Bewegungssensor verfügt. Erst wenn der Anwender die Quertastatur ausfährt, schaltet der Bildschirm des G1 auf die horizontale Darstellung um. Außerdem fehlt beim G1 die Möglichkeit, den Bildschirm mit mehreren Fingern gleichzeitig, dem Multitouch-Verfahren, zu bedienen. Damit könnte der Nutzer etwa bequem und intuitiv in ein Foto oder eine Webseite zoomen.

    Beim ersten Start des G1 wird der Anwender nach seinem Google-Account gefragt. Wer noch kein Konto hat, kann es schnell anlegen. Danach werden E-Mail-Konto und Kalender mit den Informationen synchronisiert, die bei Google im Netz gespeichert sind. Andere E-Mail-Konten, beispielsweise von GMX oder Yahoo, lassen sich auf dem G1 ebenfalls schnell einrichten. Diese Konten laufen allerdings parallel zum GMail-Konto in einer eigenen Anwendung. Wer mehrere E-Mail-Konten gleichzeitig im Auge behalten möchte, muss also immer hin- und herspringen.

    Die Kommunikation mit der gängigen Exchange-Infrastruktur von Microsoft, die in vielen Unternehmen vorzufinden ist, beherrscht das G1 nicht. Dies ist ein deutlicher Schwachpunkt im Vergleich zum iPhone, dem Blackberry von RIM oder den vielen Modellen mit Windows Mobile. Google-Mitbegründer Larry Page verwies zum Start des G1 in den USA auf ein mögliches Angebot eines Drittanbieters, das im Android-Onlineshop „Market“ erscheinen könne. Bislang warten die T-Mobile-Kunden aber noch auf eine entsprechende Anwendung.

    Dabei haben die Entwickler von Android-Programmen für das G1 alle Freiheiten. Während Apple in der Vergangenheit immer wieder iPhone-Anwendungen aus den iTunes-App-Stores verbannt hat, legt Google Wert auf die Feststellung, dass der Zugang zum „Market“ nicht reguliert werde. Dafür fehlt dem G1 in Deutschland aber ein Onlineladen für Musik und Videos. Auch eine Abspielsoftware für Videos ist standardmäßig nicht installiert, kann aber aus dem „Market“ nachgeladen werden. Für Anwendung stellt das G1 nur 70 Megabyte internen Speicherplatz zur Verfügung. Auf einer externen Speicherkarte dürfen die „Apps“ nicht abgelegt werden.

    Äußerlich sieht das G1 ein wenig wie andere Modelle des taiwanesischen Herstellers HTC aus. Die ausklappbare Tastatur des G1 wird Vieltipper erfreuen, die mit einer Bildschirmtastatur wie beim iPhone nicht besonders gut klar kommen. Allerdings hat das G1 von anderen HTC-Handys auch die Macke geerbt, dass kein normaler Kopfhörerschluss vorhanden ist. Statt des weit verbreiteten Klinken-Anschlusses bietet das G1 nur eine vom Hersteller selbst entwickelte Mini-USB-Buchse für das Stereo-Signal.

    Dafür punktet das G1 mit einer austauschbaren Batterie und einem Speicherkarten-Slot, in dem bis zu acht Gigabyte große MicroSD-Karten Platz finden. Im G1 steckt außerdem ein GPS-Empfänger, der auf einer Google-Map den Standort des Anwenders feststellen kann. Eine echte Navigationssoftware, die jede Abbiegung laut ansagt, gibt es noch nicht. T-Mobile bietet das G1 zusammen mit einem Zwei-Jahres-Vertrag an. Das Gerät selbst kostet 1 Euro, abhängig vom jeweiligen Tarif werden zwischen 24,95 und 119,95 Euro monatliche Grundgebühr für den Handy-Vertrag fällig.

    Fachjournalisten in den USA, wo das Handy seit Herbst 2008 erhältlich ist, gaben dem G1 durchwachsene Noten. Einig aber war man sich darüber: Das G1 sei das erste und sicher nicht das letzte Android-Telefon.

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