Wegwerfen war gestern, Wiederverwerten ist die Zukunft: Upcycling ist einer der großen Trends im Wohn- und auch im Gartenbereich. Genau wie in der Mode geht es dabei um die Wiederverwertung und das Aufwerten von Abfall oder anderen alten Gegenständen, die in komplett neue Produkte umgewandelt werden. Studierende der Staatlichen Meister- und Technikerschule an der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim (Lkr. Würzburg) haben aus Plastikrohren, Euro-Paletten, Wasserkästen und vielem mehr kreative Gartenmöbel gestaltet. Zu sehen gab es diese jetzt bei der Landesgartenschau in Würzburg.
Einzelstücke, die sonst keiner besitzt
„Leben in und mit der Natur“ war das Thema, das die Studierenden in den Zukunftsgärten der Gartenschau kreativ umgesetzt haben. „Damit tun wir nicht nur etwas für unsere Umwelt, sondern auch etwas für den Geldbeutel und haben zudem die Möglichkeit, wahre Einzelstücke zu kreieren, die sonst keiner besitzt“, sagt Lukas Kolb, der die Möbel zusammen mit vier anderen Studierende gebaut hat. „Do it Yourself ist derzeit in aller Munde. Wir haben intensiv im Internet recherchiert und sind auf diese Ideen gekommen“, sagt Kolb.
Aus Alltagsgegenständen sind besondere Möbel und Pflanzgefäße entstanden, die auf dem Balkon und auf der Terrasse eine gute Figur machen: eine Gartencouch aus Euro-Paletten, eine Zwei-Minuten-Bank aus Steinen und Holzlatten, ein Stehtisch aus Wasserkästen, bepflanzte Rohre, eine Kräuterwand und ein Hochbeet. Alte Paletten sind auf jeder Baustelle vorhanden und bieten sich nicht nur wegen der Recyclingidee für den Einsatz im Garten an. Das Interesse ist groß: „Wir haben jeden Tag über 100 Aufbauanleitungen pro Element zum Nachbauen verteilt.“
In Entwicklungsländern ist man kreativ
Upcycling ist kein neues Konzept, das gerade erst erfunden wurde. Früher haben Menschen, denen es wirtschaftlich schlecht ging und denen wenige Materialien zur Verfügung standen, alles wiederverwertet, was in irgendeiner Form und Weise brauchbar war. In ärmeren Gesellschaften ist Upcycling absolut üblich: In vielen Entwicklungsländern sind zum Beispiel Flechttechniken verbreitet, mit denen sich aus alten Gummi- und Plastikprodukten neue Produkte fertigen lassen: So werden aus alten Autoreifen Sohlen für Flip-Flops oder Taschen aus PET-Flaschen.